FNR-Infobrief Februar 2007

Für den Gartenbau kann Bioenergie eine sehr interessante Alternative bieten, auch wenn sie nicht die Lösung per se darstellt. Jeder Betrieb ist anders strukturiert und nicht nur die Öl- und Gas-, sondern auch die Holzpreise sind im letzten Jahr signifikant gestiegen. Dennoch gibt es in vielen Fällen gute Argumente für den Wechsel.

Insbesondere bei hohem jährlichem Energieverbrauch, möglichst gekoppelt mit weitgehend konstantem Grundlastbedarf über lange Zeiträume, treten die erheblichen Investitionskosten zugunsten relativ niedriger Brennstoffkosten in den Hintergrund. Ein wichtiger Punkt ist natürlich auch die Rohstoffversorgung: Die Chancen für einen dauerhaften und bezahlbaren Bezug von Energieträgern stehen nicht nur beim Einsatz von Festbrennstoffen gut; auch Biogasanlagen bieten Potenziale, wenn der Betreiber die Abwärme aus der Biogasverstromung intelligent und zum beiderseitigen Vorteil als Heizenergie an den Gärtner veräußert.

Neben betriebsindividuellen Gründen sprechen aber auch einige grundsätzliche Argumente für den Umstieg: So haben sich die Rahmenbedingungen durch die endgültige Streichung der steuerlichen Teilerstattung für Öl und Gas im Gartenbau weiter verschlechtert, nachdem sie bereits auch für die Vorjahre aufgrund der beihilferechtlichen Prüfung der EU-Kommission zur Disposition gestellt ist.

Schließlich sollten biogene Brennstoffe nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus Klimaschutzsicht in Erwägung gezogen werden. Der Gartenbau mit seinem teilweise sehr hohen Energieverbrauch ist hierfür besonders prädestiniert.

Die FNR fördert seit 2004 das Projekt “Energetische Nutzung von Biomasse im Unterglasgartenbau” an der Universität Hannover, das unter anderem eine Umfrage bei 480 Gartenbaubetrieben beinhaltete. Eins der Ergebnisse: Die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen als Heizquelle für Gewächshäuser ist noch wenig verbreitet und viele Gärtner fühlen sich bei diesem Thema unzureichend informiert. Auf der anderen Seite wächst das Interesse an Alternativen zu Öl und Gas beständig.

Diese Erkenntnis veranlasste die FNR zur Veröffentlichung eines Leitfadens, der, zugeschnitten auf die speziellen Fragen der Gartenbaubranche, neutral und kompetent informiert. Auf der Internationalen Pflanzenmesse IPM im Januar in Essen, an der sich die FNR zum zweiten Mal beteiligte, wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit dem “Leitfaden Bioenergie im Gartenbau” kann die grundsätzliche Machbarkeit einer Bioenergieversorgung abgeklärt werden. Geht es jedoch an die konkretere Planung, sollte kein Gärtner auf die Leistung eines kompetenten und unabhängigen Ingenieurbüros verzichten. Kein Handbuch, keine allgemeine Beratung und kein Gespräch mit einem Hersteller kann dies ersetzen. Nicht zuletzt die Frage, ob sich die “Investition Bioenergie” für ihn lohnt, muss individuell und detailliert durchgerechnet werden.

Aus dem weiteren Inhalt des Infobriefs

  • Schwerpunkt: Bioenergie im Gartenbau
    • Internationale Pflanzenbaumesse Essen (IPM)
    • Leitfaden “Bioenergie im Gartenbau”
  • Biokraftstoffe
    • Ökobilanz von BtL-Kraftstoffen
    • Cutec-Studie: Anforderungen an Biomasse aus Sicht von BtL-Herstellern
    • Zertifizierung von Biokraftstoffen
    • Technologieplattform Biokraftstoffe
    • Praxiserfahrungen mit Rapsöl als Kraftstoff – Untersuchungen der DEULA Schleswig-Holstein
  • Energiepflanzen
    • Energiepflanzenforum auf der Grünen Woche
    • Datensammlung Energiepflanzen
  • Feste Brennstoffe
    • Bekanntmachung “Feinstaubreduzierung bei Kleinfeuerungsanlagen”
    • Gemeinsame Ausschreibung im Rahmen des ERA-Net-Bioenergy
    • Geschlossene Nährstoffkreisläufe – neue Projekte
    • Holzmobilisierung
  • Kurznachrichten
    • Verlängerung des Markteinführungsprogramms Bioschmierstoffe
    • Wirtschaftlichkeitsrechner Biogas
    • Internationale Grüne Woche 2007
    • Tagung thermochemische Biomasse-Vergasung
    • 10. Symposium Nachwachsende Rohstoffe
    • Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe
    • FNR auf regionalen Baumessen
  • Anhang
    • Projekte
    • Veranstaltungen

Der Infobrief Februar 2007 steht hier zum Download bereit.

Source

FNR-Infobrief vom 2007-02-06.

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