Flachs: Rasante Röste trotz hoher Feuchtigkeit

Ertragsmenge geringer als erhofft

Nur wenige Stunden bleiben in diesem Jahr, um das Röststroh in wirklich trockenem Zustand zu bergen. Die sehr feuchten Böden machen ein unmittelbar vorher gehendes Wenden notwendig. Unterbleibt dieses finden sich in den Röststrohballen zu viele feuchte Stellen, in denen der Flachs unkontrollierbar weiter röstet.

Dabei ist dieser Wendevorgang relativ schwierig durchzuführen, sind doch viele Leinsamen in den Kapseln angekeimt und haften unangenehm fest am Boden. Stellenweise ist dies so ausgeprägt, dass die Parallellage nicht erhalten werden kann und der Schwad verzogen abgelegt wird. Ist der Schwad dann vollständig trocken, geht der Pressvorgang recht zügig vonstatten.

Allerdings scheinen sich die Erwartungen an die Ertragshöhe nicht überall bestätigen zu wollen. Viele visuell eindrucksvolle Bestände enttäuschen auf der Waage. Dies wird auf die häufig nicht ausreichend hohe Bestandesdichte zurück geführt, die durch eine große Pflanzenhöhe offenbar nur unzureichend kompensiert werden konnte.

Unglaubliche Röstgeschwindigkeit in 2005 – Bei nahezu permanent feuchtem Schwad und hohen Temperaturen röstet der Flachs mit selten gesehener Intensität

In Teilen von Frankreich, mehr noch in Belgien, den Niederlanden und Norddeutschland reibt man sich ob des rasanten Röstfortschrittes erstaunt die Augen. Gerade einmal drei Wochen nach dem Raufen ist auf vielen Flächen die Röstreife erreicht. Wohl dem, der trotz des wechselhaften Wetters zum richtigen Zeitpunkt den Flachs wenden konnte.

Nicht nur, dass der Schwad oftmals einfach zu nass zum Drehen war, auch haben teilweise die auf dem Feld verbliebenen Unkräuter sehr von dem Regen profitieren können und zu einem Einwachsen der Schwaden geführt. Eine Reihe von Flächen musste aus diesem Grund bereits mit Totalherbiziden behandelt werden.

Der weitgehend sichere, trockene Witterungsabschnitt der nächsten Tage wird wohl zu einer europaweiten Bergung der Hauptmenge an Flachsstroh führen. Dabei wird sicherlich aus Vorsichtsgründen auch eigentlich zu knapp gerösteter Flachs aufgepresst werden, dem man gleichwohl keine weitere Regenperiode zumuten mag.

Source

FlachsNews vom 2005-08-16 und 2005-08-17.

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