Fachgespräch: Dezentrale Ölsaatenverarbeitung in Deutschland 

Zusammenkunft im Technologie- und Förderzentrum in Straubing

Auf Einladung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. und des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe trafen sich in Straubing öffentliche und private Interessensvertreter am 22. Februar 2005 zum Fachgespräch “Dezentrale Ölsaatenverarbeitung”.

Das TFZ führte im Frühjahr 2004 im Auftrag des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und mit finanzieller Unterstützung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) eine Umfrage mit dem Ziel durch, Aussagen über die Bedeutung der “Dezentralen Ölsaatenverarbeitung” in Deutschland abzuleiten. Insgesamt 219 dezentrale Ölmühlen wurden erfasst, die im Jahr 2003 hochgerechnet etwa 10% der deutschen Rapsernte verarbeiteten. Das Spektrum der erzeugten Produkte reicht von Rapsölkraftstoff für pflanzenöltaugliche Motoren, Rapsöl zur Herstellung von Biodiesel bis zu Rapsspeiseöl. Als Nebenprodukt fällt entsprechend Rapspresskuchen für die Tierernährung an.

Dieser, wenn auch kleine, aber stetig wachsende Erwerbszweig hat aufgrund des absehbar steigenden Rapsölbedarfs eine viel versprechende Entwicklungsperspektive für die Landwirtschaft bzw. für die Vermarktung auf regionaler Ebene. 

Den sich öffnenden Chancen stehen jedoch ebenso große Anforderungen gegenüber, die nach einer sachgerechten Erörterung der Situation und des zukünftigen Handlungsbedarfs erfordern. Das Fachgespräch im kleinen Kreis diente zunächst dem Ziel, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und entsprechend den Diskussionsergebnissen einvernehmlich den weiteren Handlungsbedarf für die weitere Zusammenarbeit oder auch Aufgabenverteilung abzustimmen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die zukünftig zu beachtenden und sich verschärfenden Anforderungen für die Produktion von Rapsspeiseöl und Rapsölkraftstoff. Als Ergebnis der Entwicklung einer Vornorm für Rapsölkraftstoff und bei gleichzeitig unter Druck stehenden Rapskuchenpreisen waren sich die Anwesenden einig, dass in Abhängigkeit von Verfahrenstechnik und Anlagengröße im Einzelfall Folgeinvestitionen oder neue Kooperationskonzepte notwendig sind.

Ebenso erörtert wurde die Frage der Schaffung oder Integration einer Interessenvertretung für Betreiber dezentraler Ölmühlen. Inzwischen sind eine Vielzahl von Gruppen im Bereich der Gewinnung und Nutzung von Pflanzenölen tätig, ohne dass die Vorhaben sowie die Projektergebnisse ausreichend mit den betroffenen Anlagenbetreibern koordiniert bzw. diskutiert sind und durch eine Interessenvertretung mit dem notwendigen Nachdruck weiterverfolgt werden. Das Fachgespräch wurde in einem sehr offenen Meinungsaustausch geführt, um einen Konsens über den zukünftigen Handlungsrahmen zur Förderung dieses Wirtschaftszweiges im Bereich der dezentralen Ölsaatenverarbeitung zu erzielen. Weitere Themen des Fachgespräches waren unter anderem der deutsche und europäische Rapsmarkt sowie Maßnahmen zu einer Qualitätssicherung bei der dezentralen Ölgewinnung.

(Vgl. Meldung vom 2005-02-22.)

Source

UFOP-Pressemeldung vom 2005-02-22.

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