Ernährungs- und agrarpolitischer Bericht 2003

Erklärung von Bundesministerin Renate Künast - Kurzfassung des Berichts 2003 - Zahlen aus dem Bericht 2003

(Anm. d. Redaktion: Achtung, der in der Folge aufgelistete Text wurde auszugweise im Hinblick auf den Bereich Nachwachsende Rohstoffe ohne Übersichtstabellen bzw. Anspruch auf Vollständigkeit zitiert! Der komplette Originalbericht ist beim BMVEL einzusehen.)

Dieses Jahr 2003 steht für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft im Zeichen der Reformen. In der vergangenen Woche haben wir im EU-Agrarministerrat über die weit reichenden Vorschläge von Agrarkommissar Fischler gesprochen.

Ökolandwirtschaft: stetige Aufwärtsentwicklung:
Im Jahr 2001 hat die Bedeutung des Ökologischen Landbaus weiter zugenommen. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent auf 14 702. Die bewirtschaftete Fläche stieg mit 643 998 Hektar um 16,3 Prozent.

Damit hat sich seit 1995 die Zahl der Öko-Betriebe verdreifacht, die von ihnen bearbeitete Fläche mehr als verdoppelt. Damit wurden 2001 3,3 Prozent der Betriebe und 3,7 Prozent derFläche ökologisch bewirtschaftet.

Der mit diesem Bericht erstmals mit Einschränkungen mögliche Vergleich ökologisch wirtschaftender Betriebe mit vergleichbaren konventionellen Betrieben zeigt, dass die Öko-Ackerbaubetriebe im Wirtschaftsjahr 2001/02 mit 28.227 € je Arbeitskraft ein höheres Einkommen erzielten als vergleichbare konventionelle Betriebe (27.470 € /AK).

Die verstärkte Förderung des ökologischen Landbaus setzen wir fort. Zusätzlich zu den verbesserten Fördermöglichkeiten im Rahmen der GAK unterstützt das Bundesprogramm Ökologischer Landbau insbesondere Forschung, Fort- und Weiterbilung sowie die Vermarktung im Bereich des Öko-Landbaus. 2002 haben wir dafür 34,8 Millionen € aufgewendet. In diesem Jahr werden es 36 Millionen € sein.

Tabelle: Betriebe des ökologischen Landbaus nach Betriebsform im Vergleich zu konventionell wirtschaftenden Betrieben (PDF-Datei, 102 KB)

Die verstärkte Förderung der Bundesregierung für nachwachsende Rohstoffe und Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen nutzt der Umwelt und ermöglicht den Landwirten zusätzliche Einkommensalternativen. Hier wirkt sich insbesondere das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus. Zusätzlich haben wir im vergangenen Jahr Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben mit 26,1 Millionen € sowie ein Markteinführungsprogramm mit 10,1 Millionen € gefördert.

Die Vermeidung oder, wo dies nicht möglich ist, die Verminderung schädlicher Emissionen, insbesondere von Ammoniak und Klimagasen in die Atmosphäre, Schadstoffen in den Boden und Nitrateinträgen in Gewässer ist ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung. Hinzu kommen Maßnahmen zur Schonung endlicher Ressourcen. Die weitere Steigerung der Nutzung nachwachsender Rohstoffe, insbesondere erneuerbarer Energien, ist deshalb ein weiterer Schwerpunkt der Agrarpolitik der Bundesregierung. Insbesondere sollen die Rahmenbedingungen für Energie aus Biomasse verbessert werden.

Der ökologische Landbau wird wegen seiner Vorreiterrolle für eine nachhaltige Landbewirtschaftung schwerpunktmäßig mit dem im Jahr 2002 begonnenen Bundesprogramm ökologischer Landbau weiter gefördert.

Die gesetzliche Verpflichtung der Forstwirtschaft zur Nachhaltigkeit umfasst die Erzeugung des wichtigsten nachwachsenden Rohstoffs Holz und die Gewährleistung der vielfältigen Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes. Eine naturnahe Waldwirtschaft ist darum Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Forst- und Holzwirtschaft bilden eine Einheit und müssen an den Kriterien der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Deshalb soll das Bundeswaldgesetz entsprechend reformiert werden. Die Waldflächen des Bundes werden in Zukunft nach den Regeln der naturnahen Waldbewirtschaftung unterhalten und nach FSC-Qualitätskriterien zertifiziert; bei Waldflächen auf militärischen Übungsgeländen soweit wie möglich. Tropenholz wird im Bereich des Bundes nur noch aus FSC-zertifizierten Beständen beschafft; bis zum Ende der Legislaturperiode wird die gesamte Holzbeschaffung des Bundes auf diesen Standard umgestellt, sofern dies vergabe- und WTO-rechtlich möglich ist. Es soll eine Charta für den stärkeren Holzabsatz bzw. Holzverwendung initiiert werden. Auf internationaler Ebene sollen die Maßnahmen gegen illegalen Holzeinschlag und Handel mit illegal geschlagenem Holz verschärft werden. Das Jagdrecht soll unter Berücksichtigung einer naturnahen Waldbewirtschaftung und unter Tierschutzaspekten novelliert werden.

Lage der Landwirtschaft

1. Struktur

In Deutschland gab es im Jahr 2002 394.600 landwirtschaftlichen Betriebe ab 2 ha LF. Ihre Zahl nahm somit gegenüber dem Vorjahr um rd. 17.000 bzw. um rd. 4% ab. Die durchschnittliche Flächenausstattung stieg weiter an und betrug rd. 43 ha. Im Jahr 2001 wurden rd. 174 100 (42,1%) der Betriebe von Einzelunternehmen im Haupterwerb bewirtschaftet. Diese bewirtschafteten rd. 74% der LF und verfügten im Durchschnitt über 50 ha LF.

Die Ertragslage der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat sich in ähnlichem Maße entwickelt wie für den Durchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe. In diesen Betrieben ging das Einkommen je Arbeitskraft im WJ 2001/02 um 6,5% zurück. Die ökologisch wirtschaftenden Betriebe erwirtschafteten nur geringfügig niedrigere Gewinne je Unternehmen als vergleichbare konventionelle Betriebe. Wegen der größeren Zahl der Arbeitskräfte war das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft um rund 7% niedriger als in der Vergleichsgruppe.

3.2 Forstwirtschaft

Forstwirtschaftsjahr 2001

Nachdem der Sturm “Lothar” bereits im Forstwirtschaftsjahr 2000 die positive Entwicklung der Betriebsergebnisse im Körperschafts- und Privatwald der letzten Jahre unterbrach, führten seine Folgewirkungen in Verbindung mit der konjunkturell bedingten Nachfrageschwäche nach Holz im Forstwirtschaftsjahr 2001 zu einem weiteren Absinken der Reinerträge.

Schätzung 2002

Nach den z.Zt. vorliegenden Daten wurde im Forstwirtschaftsjahr 2002 weniger Holz als im Vorjahr eingeschlagen. Die Holzpreise sind im Durchschnitt der Sortimente weitgehend unverändert. Nach Einschätzung von Sachverständigen wird der betriebliche Aufwand eher zugenommen haben. Für die Forstbetriebe wird deshalb im Forstwirtschaftsjahr 2002 mit einer etwas schlechteren Ertragslage gerechnet.

Eine Übersichtstabelle zu den „Maßnahmen der Bundesregierung und der EU zur Förderung nachwachsender Rohstoffe“ findet sich ebenfalls im Originalbericht.

Source

Ernährungs- und agrarpolitischer Bericht 2003 der Bundesregierung, Pressemitteilung des BMVEL Nr. 25 vom 2003-02-05.

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