Energiegewinnung aus Nachwachsenden Rohstoffen: Bayerischer Klimagipfel verabschiedet Klimaschutzbündnis

C.A.R.M.E.N. unterstützt CO2-Einsparung

Am 21. Oktober fand in der Münchener Residenz der Bayerische Klimagipfel statt. Die Bayerische Staatsregierung lud hierzu Entscheidungsträger ein und verabschiedete ein Klimaschutzbündnis. C.A.R.M.E.N.-Projektmanagerin Dr. Bettina Schmidt und Ausstellungsbetreuer Walter Wallrapp nahmen an der Veranstaltung teil. Sie nutzten die Gelegenheit, eine Ausstellung über die Energiegewinnung aus Biomasse zu präsentieren und das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing vorzustellen.

Bayerns Ministerpräsident, Dr. Edmund Stoiber, erinnerte an die Stürme und Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre. Als wichtige Ursache nannte er den steigenden Energiebedarf, der durch Verbrennung fossiler Energieträger gedeckt wird und Kohlendioxid (CO2) freisetzt. Für diesen CO2-Ausstoß seien der Verkehr, die Wirtschaft und die privaten Haushalte verantwortlich, so der Ministerpräsident. Damit sei der Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der man sich stellen müsse.

In einem “Klimaschutzbündnis” wurde nun, als gemeinsame Erklärung der Bayerischen Staatsregierung und des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. vom 21. Oktober, eine Strategie für eine Generationen-übergreifende Klimaschutzpolitik vereinbart. Mit dem Bündnis soll die Senkung von CO2-Emissionen weiter verstärkt, den Auswirkungen des Klimawandels wirksamer begegnet und zu einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen werden. Unter Punkt 2 des Bündnisses werden die Erneuerbaren Energien aufgeführt. Es wird betont, dass die Nutzung von “Biomasse (Bioenergie Nachwachsende Rohstoffe)” und weiterer erneuerbarer Energiequellen verstärkt werden soll.

Der Klimaschutz hat durch die Konferenz von Rio de Janeiro (1992) und das Kyoto-Protokoll (1997) weltweit Bedeutung bekommen. Auch Russland hat inzwischen das Kyoto-Protokoll ratifiziert, womit die Umsetzung, trotz der momentan ablehnenden Haltung der USA, in greifbare Nähe gerückt ist. Im Falle des Wahlsieges von John Kerry hat dieser angekündigt, sich für eine amerikanische Unterschrift unter das Kyoto-Protokoll einzusetzen.

Bayern ist schon wesentlich weiter, das belegte der C.A.R.M.E.N. e.V. beim Klimagipfel mit seiner Ausstellung zur energetischen Nutzung von Nachwachsenden Rohstoffen. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ist im Freistaat mit 7 Prozent mehr als zweimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt (2,8 Prozent). Bei Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie, Geothermie und Wasserkraft ist Bayern in Deutschland führend, dennoch sind weitere Anstrengungen für den Klimaschutz unerlässlich.

Auf diesem Gebiet hat Bayern bereits umfangreiche Erfahrung. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten und von C.A.R.M.E.N. begleitet, wurden in den vergangenen 12 Jahren 154 Projekte umgesetzt, die sich aus 132 Biomasseheiz(kraft)werken, 8 Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken, 7 Biogasanlagen, 2 Biodieselanlagen und 5 Biomassehöfen zusammensetzen. Allein die Biomasseheiz(kraft)werke erzeugen pro Jahr rund 670.000 MWh an Wärme. Diese Menge entspricht dem Jahreswärmebedarf von 45.000 Durchschnittshaushalten und einer jährlichen CO2-Einsparung von 220.000 Tonnen gegenüber dem Einsatz von Heizöl.

Einer weiteren Steigerung dieser Leistung steht nichts im Wege, das belegt auch die 2. Bundeswaldinventur 2004: Energieholz ist in Bayern reichlich vorhanden. Im Freistaat gibt es die zweithöchste Waldzuwachsrate Deutschlands. Hier wächst in jeder Sekunde 1 Kubikmeter Holz nach, der der Atmosphäre 1 Tonne CO2 entzieht. Jedem Einwohner Bayerns stehen damit pro Jahr 2,6 Kubikmeter Holz aus heimischen Wäldern zur Verfügung, wovon derzeit nur 1,2 Kubikmeter eingesetzt werden.

C.A.R.M.E.N. e.V.
Schulgasse 18
94315 Straubing,
Tel.: 09421-960-300
Fax: 09421-960-333
E-Mail: contact@carmen-ev.de
Internet: www.carmen-ev.de

Source

Pressemitteilung des C.A.R.M.E.N. e.V. vom 2004-10-28.

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