Ein Tank aus Vogelfedern

Verkohlung bewirkt Einsatz als Wasserstoffspeicher

Einen verblüffenden Verwendungszweck für Vogelfedern haben amerikanische Chemiker gefunden. Ihren Experimenten zufolge geben sorgfältig verkohlte Hühnerfedern einen hervorragenden Wasserstoffspeicher ab, beispielsweise für Elektroautos mit Brennstoffzellen.

In Schlachtereien fielen die Federn tonnenweise als Abfall an, erläutert Richard Wool von der University of Delaware. Daher könnten sie nicht zuletzt in puncto Kosten mit anderen, derzeit erforschten Speichermaterialien mithalten und so “vielleicht den Weg zu einer auf Wasserstoff basierenden Energiewirtschaft ebnen”.

Mit ihrer stabilen Leichtbauweise und ihren feinen Seitenästen, die untereinander durch eine Art Klettverschluss verbunden sind, gelten Vogelfedern als eine der raffiniertesten Konstruktionen im Tierreich. Beim Erhitzen unter Luftabschluss erfahren sie eine erstaunliche Verwandlung, fanden Wool und sein Student Erman Şenöz. Indem sich die Hornsubstanz allmählich in Kohle verwandelt, bilden sich darin zahlreiche Poren. Gleichzeitig wachsen auf ihrer Oberfläche feinste, verästelte Unebenheiten. Als Resultat weist ein Gramm verkohlter Federn eine Oberfläche von rund 450 Quadratmetern auf – reichlich Platz für die Anlagerung von Gasmolekülen.

Karbonisierte Federn könnten daher mindestens ebenso viel Wasserstoff aufnehmen wie Metallhydride und Kohlenstoff-Nanoröhrchen, erklärt Wool. Doch während die Herstellung eines Feder-Tanks lediglich einige Hundert Euro koste, seien es einige Zehntausend Euro für einen gleichwertigen Metallhydrid-Tank und mehrere Millionen Dollar für einen Nanoröhrchen-Tank, so der Forscher.

Forschung: Erman Şenöz und Richard P. Wool, Chemical Engineering Department, University of Delaware, Newark

Präsentation auf der 13th Annual Green Chemistry & Engineering Conference, College Park

Source

Scienceticker, 2009-06-23.

Supplier

University of Delaware

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