Die Wirtschaft fordert tatkräftige politische Unterstützung für die Weiße Biotechnologie in Deutschland

Bundesregierung investiert 2,4 Mrd. € im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030

Um ihre ganzen Potentiale zu entfalten und einen starken Beitrag zur Volkswirtschaft Deutschlands zu leisten, braucht die Weiße Biotechnologie, als Grundpfeiler der Bioökonomie, politische Unterstützung und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Dies forderten die fünf Gewinner der BMBF-Initiative “BioIndustrie2021”, BIOKATALYSE2021, Cluster Biopolymere/Biowerkstoffe, CIB Frankfurt, BioM WB GmbH und CLIB 2021 zusammen mit dem Industrieverbund Weiße Biotechnologie (IWBio), Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e.V. (BIO Deutschland), der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) und der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. im Rahmen ihres ersten gemeinsamen Parlamentarischen Abends unter dem Motto “Industrielle Biotechnologie in Deutschland – Impulsgeber für eine nachhaltige Bioökonomie”.

Rund 80 Gäste kamen am 24. November 2010 in das F.A.Z Haus in Berlin, darunter der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, sowie Abgeordnete und zahlreiche Spitzenvertreter der Chemieindustrie, der Biotechnologie und diverser Endanwenderbranchen. “Der regelmäßige, direkte Austausch zwischen Politik und Praxis über aktuelle Themen ist wichtig, um den Politikvertretern neue Entwicklungen näherzubringen”, so die Veranstalter.

Die Weiße Biotechnologie vereint Ökonomie und Ökologie und hat das Potential eine der Schlüsseltechnologien dieses Jahrhunderts zu werden. Sie unterstützt Ansätze, die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie Klimawandel, Endlichkeit der fossilen Rohstoff- und Energiequellen und Bevölkerungswachstum, zu meistern und ermöglicht nachhaltiges Wachstum und steigenden Wohlstand. Sie ist somit eine wichtige Antwort auf die weltweit steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen für die stoffliche und energetische Nutzung sowie die medizinische Versorgung.

Staatssekretär Thomas Rachel betonte in seiner Ansprache den hohen Stellenwert der industriellen Biotechnologie, “Mit der neuen Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 wird die Bundesregierung 2,4 Mrd. € investieren und eine Brücke schlagen zwischen Technologie, Ökonomie und Ökologie. In dieser Forschungsstrategie wird die Weiße Biotechnologie eine wichtige Rolle spielen, denn sie verspricht steigende wirtschaftliche Bedeutung und die Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips.”

Prof. Dr. Thomas Hirth, Leiter des Fraunhofer IGB, Stuttgart und des Instituts für Grenzflächenverfahrenstechik der Universität Stuttgart sowie Mitglied des Bioökonomierates, unterstrich “die tragende Rolle der Industriellen Biotechnologie als Grundpfeiler einer Bioökonomie in Deutschland.”

Prof. Dr. Stefanie Heiden, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, “Otto von Guericke e.V. – AiF” bemerkte, “Forschung und Entwicklung bedarf der unternehmerischen Transformation, damit Innovation am Markt effizient umgesetzt wird.”

Dr. Gerhard Schmid, Wacker Chemie AG, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Biosolutions, betonte, dass die weiße Biotechnologie ein wichtiger Innovationsmotor der chemischen Industrie in Deutschland ist.

Prof. Dr. Karl-Heinz Maurer, Direktor FuE Henkel KGaA und Industrieverbund Weiße Biotechnologie e.V. hob hervor; “Die Weiße Biotechnologie stellt den Kern der wissensbasierten Bioökonomie dar, und damit einen technologischen Ansatz, der für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit verschiedener Industriezweige mit Standort Deutschland von Bedeutung ist.”

Zum Hintergrund:
Die deutsche Chemieindustrie erzeugt mehr als 80% ihrer Produkte aus Erdöl und anderen fossilen Rohstoffen. Durch die Weiße (Industrielle) Biotechnologie können vergleichbare Produkte vornehmlich aus nachwachsenden Rohstoffen, meist pflanzlicher Herkunft, bei niedrigerem Energieaufwand, geringerem Schadstoffausstoß und weniger Abfallprodukten erzeugt werden. Die Weiße Biotechnologie trägt damit der gesellschaftlichen Forderung nach Nachhaltigkeit eindrucksvoll Rechnung.

Deutschland ist auf dem Weg zu einer Bioökonomie. Der Wandel in der chemischen Industrie ist in vollen Zügen, ob Transformation, Evolution oder Revolution ist noch zu klären. Ob Deutschland es schafft, der globale Technologieführer zu werden und damit nachhaltiges Wachstum und weitere Arbeitsplätze hierzulande zu schaffen, hängt im hohen Maße auch von der Politik ab. Der politische Wille ist vorhanden, wie die erst kürzlich veröffentlichte “Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030, die “High-Tech Strategie 2020” bzw. der Aktionsplan “Stoffliche Nutzung von Nachwachsenden Rohstoffen” zeigen. Nun kommt es auf eine mutige, sachgerechte und rasche, Umsetzung an. Dabei ist die Bildung von Clustern und Netzwerken ein wichtiger unterstützender Faktor, da sie den Innovationsprozess beschleunigt.

Source

BioM WB GmbH, Pressemitteilung, 2010-11-24.

Supplier

BIO Deutschland e.V.
BioIndustrie 2021 EU
Biokatalyse2021
BioM WB GmbH
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.
Deutsche Industrievereinigung Biotech­nologie (DIB)
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB)
Henkel KGaA
Industrieverbund Weiße Biotechnologie
Wacker Chemie AG

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