Die Kraftstoffe der Zukunft setzen auf die Landwirtschaft

Die Bioenergie ist nicht der Bremsklotz für das Wirtschaftswachstum. Volkswirtschaften mit einem höheren Anteil an regenerativen Energien haben zum Teil ein größeres Wirtschaftswachstum. So äußerten sich der Bundesverband BioEnergie (BBE) und die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am 30. November 2004 anlässlich des Fachkongresses für Biokraftstoffe “Kraftstoffe der Zukunft” vor Journalisten in Berlin.

Biokraftstoffe – aus nachwachsender heimischer und umweltfreundlicher Biomasse hergestellte Kraftstoffe (BTL) – stellten einen Zukunftsmarkt mit vielfältigen gesamtwirtschaftlichen Chancen dar, den es zu nutzen gelte. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) betonte, werden aber in Deutschland kurz- und mittelfristig Biodiesel und Bioethanol den Markt bestimmen. BTL-Kraftstoffe werden noch nicht morgen den Biodiesel ablösen, da in der Entwicklung noch große Herausforderungen zu bestehen seien.

Der Aus- und Aufbau des Zukunftsmarktes “Biokraftstoffe” findet auch politische Unterstützung: Die Zielvorgaben der EU-Biokraftstoffrichtlinie, den Anteil der Biokraftstoffe am Kraftstoffmarkt auf 5,75 Prozent bis 2010 zu erhöhen, eröffnet der Bioenergiebranche und damit insbesondere der heimischen Landwirtschaft weitreichende Einkommens- und Beschäftigungschancen. Daher erwarte man sich von den BTL-Kraftstoffen insgesamt einen bedeutenden zukunftsträchtigen Markt und eine große Chance für die Landwirtschaft, teilte der DBV mit. Doch kann aus Fruchtfolgegründen der Anteil von Raps nicht beliebig ausgedehnt werden. “Raps wird keinen Anteil von 20 Prozent in der Fruchtfolge einnehmen können. Mehr als 1,5 bis 1,8 Millionen Hektar Rapsanbau werden wir nicht erreichen können”, betonte der DBV.

Insgesamt sollten alle möglichen Biokraftstoffoptionen (Biodiesel, Bioethanol, synthetische Biokraftstoffe, Biogas, Pflanzenöle) durch eine dringend notwendige Intensivierung der Forschung und Entwicklung zukünftig nutzbar und verfügbar sein. Die Fachtagung habe einmal mehr die Notwendigkeit aufgezeigt, jetzt auch zur Sicherung des Kompetenzvorsprungs bei Biokraftstoffen, die Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet zu intensivieren und zu bündeln, stellte UFOP-Geschäftsführer Dr. Norbert Heim heraus. Biokraftstoffe sollten dabei je nach spezifischer Eignung sowohl in Reinform als auch als Beimischung zu bestehenden Kraftstoffen genutzt werden.

Um potenziellen Biokraftstoffproduzenten Investitionssicherheit zu geben, fordert der BBE-Vorsitzende Helmut Lamp eine frühzeitige Anschlussregelung der Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe über 2009 hinaus. Zudem plädiert der BBE für neue strategische Allianzen zwischen Bioenergiebranche, Landwirtschaft, Automobil- und Mineralölwirtschaft sowie der Wissenschaft und eine intensive Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für Biokraftstoffe.

Source

Pressemitteilung des Bauernverbandes vom 2004-12-02.

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