Deutscher Naturfaserverband: Positive Signale

Bericht zur Jahreshauptversammlung des e.V. in Potsdam-Bornim

Zu seiner Jahreshauptversammlung traf sich der Deutsche Naturfaserverband e.V. (DNV) in den Räumen des Leibnitz-Institutes für Agrartechnik Bornim e.V. (ATB) in Potsdam. Bei der turnusmäßigen Wahl wurde der Vorstand in weiten Teilen im Amt bestätigt. Lediglich Herr Meyer kandidierte aus persönlichen Gründen nicht mehr. Für ihn wurde Herr Goedecke, Geschäftsführer der Agro-Dienst Neerstedt GmbH, in den Vorstand gewählt. Gleichzeitig wurde die Verbandsspitze um einen Sitz erweitert. Mit der Wahl von Dr. Gusovius soll neben den bereits existierenden Aktivitäten des DNV-Arbeitskreises Qualität künftig der Bereich “Forschung und Entwicklung” auch in der Vorstandsarbeit stärker betont werden.

Auf der anschließenden Veranstaltung wurden aktuelle Themen des Flachs- und Hanfanbaus in Deutschland erörtert. Ein wesentlicher Schwerpunkt der bisherigen Vorstandsarbeit waren die intensiven Bemühungen um eine Verbesserung der administrativen Bedingungen für den Anbau und die Verarbeitung von einheimischem Faserhanf. Höhepunkt der Veranstaltung war die Besichtigung der im ATB entwickelten Aufschlusstechnologie. Mittels dieses modernen Verfahrens können zukünftig bis zu 3 t Hanfstroh pro Stunde verarbeitet werden. Eine weitere Innovation liegt in der vergleichsweise großen Variabilität der verarbeitbaren Rohstoffqualitäten hinsichtlich Röstgrad und Strohfeuchte.

Insgesamt wurde von den Teilnehmern ein positives Resümee gezogen. Zwar liegen die Anbauzahlen von Flachs und Hanf mit bundesweit rund 3.000 ha auf niedrigem Niveau, jedoch erholten sie sich nach dem Einbruch im Jahr 2001 und nehmen seitdem wieder kontinuierlich zu. Grund dafür sind die mittlerweile etablierten Beziehungen zwischen Landwirten, Erstaufbereitern und verarbeitender Industrie. Hinzu kommt, dass die bisherigen technischen Probleme der Erstaufbereiter gelöst sind und zunehmend spezifisches Know-how zur Verfügung steht. Ein weiterer wesentlicher Grund ist, dass sich die gegenwärtig aktiven Unternehmen nach der “Goldgräberstimmung” in den 90er Jahren mittlerweile am Markt behauptet haben. Die beteiligten Unternehmer schätzten ein, dass mit den heute vorhandenen Anlagen eine Produktionsmenge von bis 10.000 ha verarbeitet werden kann.

Erfreulich ist die gestiegene Nachfrage nach Fasern. Sie ist unter anderem auch auf das
Markteinführungsprogramm “Dämmstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen” des BMVEL zurückzuführen, an dessen Umsetzung sich auch der DNV beteiligt hatte.

Weitere Informationen finden sie im Internet unter www.naturfaserverband.de.

(Vgl. Meldung vom 2004-01-05.)

Source

Pressemitteilung des DNV vom 2004-02-27.

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