Deutsche Kunststofftragetaschen sollen für Verschmutzung der Weltmeere haften

Özdemir will Tragetaschen in Deutschland mit einer Strafsteuer belegen

Cem Özdemir, der Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen, hat in einer kürzlich herausgegebenen Pressemitteilung die Benutzung von Kunststofftragetaschen in Deutschland scharf kritisiert und sie für das Müllaufkommen in den Weltmeeren mit verantwortlich gemacht.

Özdemir will deshalb Tragetaschen in Deutschland mit einer Strafsteuer belegen.

Die Behauptungen von Özdemir entsprechen nicht der Realität. Kunststofftragetaschen und -beutel, die der Verbraucher in Deutschland benutzt, landen nicht in den Weltmeeren. Vielmehr hat Deutschland ein sehr gut funktionierendes Entsorgungs- und Recyclingsystem. Tragetaschen werden deshalb nach ihrem Gebrauch im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne entsorgt und verwertet. Sie bestehen aus dem hochwertigen Kunststoff Polyethylen – einer reinen Kohlenwasserstoffverbindung. Anders als von Cem Özdemir suggeriert, enthalten Kunststofftaschen weder Styrol-Verbindungen, Weichmacher, PCB oder DDT noch sonstige giftige Substanzen.

Polyethylen lässt sich zudem hervorragend recyceln. Entsprechend hoch ist die Recyclingquote für Kunststofftragetaschen in Deutschland. Die EU-Kommission hat Deutschland in diesem Zusammenhang eine Verwertungsquote von nahezu 100 Prozent bestätigt.

Auch unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenschonung sind Kunststofftragetaschen vorzeigbar. Für die Produktion einer Tasche werden nur wenige Gramm Erdöl benötigt. Die Tasche selbst wiegt lediglich 10 g und besitzt eine Tragkraft von nahezu 15 kg. Sie kann damit im Vergleich zu einer Papiertasche mehr als das Doppelte transportieren. Kunststofftragetaschen eignen sich aufgrund ihres robusten Materials hervorragend für eine Mehrfachnutzung, sie sind ein klassisches Mehrwegprodukt. Die Tragetasche aus Kunststoff ist wasserabweisend und hygienisch und deshalb bei den Verbrauchern beliebt.

Zudem zeigen bisherige Ökobilanzen sehr eindeutig Vorteile von Tragetaschen aus Kunststoff gegenüber anderen Materialien. Diese Produkte in Deutschland zu verbieten bzw. sie mit einer Strafsteuer zu belegen ist deshalb in keiner Weise zu rechtfertigen, schon gar nicht im Zusammenhang mit der Verschmutzung der Weltmeere.

Die Behauptungen von Özdemir sind insofern ausschließlich als populistische Maßnahme im Rahmen des Bundestagswahlkampfs zu werten.

Source

Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Pressemitteilung, 2013-09-05.

Supplier

Bündnis 90/Die Grünen
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.

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