DBV: Strom aus Biomasse wirkt preisdämpfend

Die Strompreise sind in diesem Sommer explodiert. Aufgrund der hitzebedingten Kühlwasserprobleme konnten einige Atom- und Kohlekraftwerke nur mit reduzierten Leistungen gefahren werden. Gleichzeitig kam neben der erhöhten Grundlastnachfrage durch Klimageräte das normale Verbrauchsmaximum der Mittagsstunden hinzu.

Zeitweise stieg dadurch der Preis für Strom an der Leipziger Börse auf 2 Euro pro Kilowattstunde (kWh) und lag damit 40-fach über dem üblichen Preis von 4 bis 8 Cent pro kWh, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV).

Für jeweils mehrere Stunden über vier Tage hinweg lag der Preis für Spitzenlaststrom zwischen 18 und 99 Cent pro kWh. Solche extremen Preisentwicklungen werden bei der Stromproduktion aus Biomasse nicht erreicht, stellte der DBV fest. Die Bioenergie auf Grundlage heimischer Biomasse könne wesentlich zur Unabhängigkeit und Sicherheit der Energieversorgung beitragen.

Auch die Bioenergie könne sich durch witterungs- und marktbedingte Biomasseknappheit verteuern, doch seien solche extremen Preisentwicklungen wie bei der herkömmlichen Stromerzeugung ausgeschlossen. Derzeit werde die Kilowattstunde Strom in Biomasseanlagen, wie zum Beispiel Biogasanlagen, für 9 Cent bis 16 Cent produziert.

Damit übe die Bioenergie als verlässliche Grund- und Spitzenlastenergie eine Preis dämpfende Wirkung auf dem Strommarkt aus. Die Energie aus Biomasse habe darüber hinaus den Vorteil, dass sie weitgehend unabhängig von der Sonnenscheindauer und der Stärke des Windes und zudem speicherbar sei.

Der Bioenergiemarkt in Deutschland, so der DBV, erlebe bei der Strom-, Wärme- und Kraftstoffproduktion einen Boom. Der Gesamtbranchenumsatz lag im Jahre 2005 bei über 6 Mrd. Euro, die Investitionen umfassten rund 3 Mrd. Euro. Am Energieverbrauch Deutschlands hatte die Bioenergie in 2005 zwar erst einen Anteil von knapp 5 Prozent, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 39 Prozent entspreche, doch bis 2030 könnte dieser Anteil auf über 14 Prozent ansteigen, prognostiziert der DBV.

Mit der Bioenergie wurden im Jahr 2005 rund 36 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart. Sollten sich die Wachstumsraten fortsetzen, könnten bis 2020 rund 120 Millionen Tonnen jährlich weniger emittiert werden.

Den wesentlichen Grundstein für diese Entwicklung bei der Stromproduktion aus Biomasse und für den gezielten Energiepflanzenanbau hat das Erneuerbare Energien-Gesetz mit seiner Bonusvergütung für nachwachsende Rohstoffe gelegt. Der DBV setzt sich dafür ein, dass diese positiven Entwicklungen mit zahlreichen daraus resultierenden Forschungsvorhaben zur weiteren Optimierung fortgesetzt werden.

Source

DBV-Pressemitteilung vom 2006-08-04.

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