DBV: Nachwachsende Rohstoffe forcieren statt behindern

DBV fordert Verwaltungsvereinfachung und mehr Flexibilität

Der Deutsche Bauernverband (DBV) lehnt die Vorschläge der EU-Kommission zur Änderung der Durchführungsverordnung für den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen auf Stilllegungsflächen entschieden ab. Der DBV hatte bereits die Anforderungen an die Vertragsabwicklung im Rahmen des Energiepflanzenanbaus kritisiert.

In einem Schreiben an EU-Agrarkommissar Dr. Franz Fischler wies DBV-Präsident Gerd Sonnleitner darauf hin, dass die angestrebte Verwaltungsvereinfachung durch die Abschaffung von privatem oder genossenschaftlichen Agrarhandel als aufnehmende Hand für die Erfassung der Rohstoffmengen und der damit verbundenen Vertragserfassung und Verarbeitungsnachweisen nicht erreicht werde. Im Gegenteil, die im Kommissionsvorschlag vorgesehene unmittelbare Vertragsabwicklung mit dem Erstverarbeiter stelle zum Beispiel die Ölmühlen vor nicht bewältigende Kontrollanforderungen und unkalkulierbare Anlastungsrisiken. Der von der Kommission vorgelegte Vorschlag würde, so die Befürchtung des DBV-Präsidenten, die inzwischen fast überwundene Erzeugerpreisspaltung zwischen Food- und Non-Food-Anbau durch Überwälzung der Kosten für den Verwaltungs-aufwand auf der Erzeugerstufe forcieren.

Seit mehr als 10 Jahren werden in der Europäischen Union nachwachsende Rohstoffe auf Stilllegungsflächen bei stetig wachsender Anbaufläche durch den Agrarhandel erfasst und vermarktet. Warum sollte diese kostenoptimierten Verwaltungswege jetzt aufgegeben werden, fragte Sonnleitner. Es gelte vielmehr, die Erfahrungen von Wirtschaft und Verwaltungsbehörden im Rahmen der vom DBV grundsätzlich begrüßten Kommissionsinitiative zur Verwaltungsvereinfachung stärker zu berücksichtigen. Der Dialog mit der Wirtschaft sei immer noch besser geeignet, um die Verwaltung effizienter und kostenschlanker zu entwickeln.

(Vgl. Meldung vom 2004-03-10.)

Source

Pressemitteilung des DBV vom 2004-03-18.

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