CO2 als Rohstoff für einen emissionsarmen Flugverkehr nutzen – das ist die Zukunft

Auf dem “1st European Summit on CO2-based Aviation Fuels”, am 23. März 2020 in Köln, geht es um nachhaltige Strategien und Lösungen für einen klimafreundlichen Luftverkehr.

Die entscheidende Frage für die Zukunft des Flugverkehrs lautet: Wie gehen wir mit den Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs und ihren schwerwiegenden Auswirkungen auf das Klima um? Die technischen Möglichkeiten sind begrenzt. Die elektrisch betriebene Luftfahrt ist in den nächsten Jahrzehnten nur für Kurzstreckenflüge geeignet. Die Verwendung von bio-basiertem Kerosin wird von NGOs stark kritisiert, da sie angeblich inakzeptablen Druck auf natürliche Ressourcen, wie z.B. Land und Biodiversität, ausübt. Hinzu kommen Probleme mit Qualität und Normung je nach Art der Biomasse und Umwandlungsprozess.

Eine verbesserte Effizienz der Flugzeuge, deren Steigerung momentan auf voraussichtlich 1,5 % im Jahresdurchschnitt beziffert wird, wird die Treibhausgasemissionen nicht im ausreichenden Maße begrenzen. Darüber hinaus müssten für solche Maßnahmen auch Bestandsflugzeuge berücksichtigt und mit einbezogen werden. Die größten Hoffnungsträger sind daher solche Flugtreibstoffe, die auf der Basis von CO2 zusammen mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien produziert werden können: Die Entwicklung einer wirtschaftlich tragfähigen Produktion von CO2-basierten Flugkraftstoffen, auch Power-to-Liquid (PtL) genannt, synthetische Kraftstoffe oder auch E-Kraftstoffe genannt, ist der momentan erfolgversprechendste Weg zu einem klimafreundlichen Luftverkehr. CO2 soll nicht länger nur das Problem sein, sondern auch Teil der Lösung. Entscheidend für die Wiederverwendung von CO2 ist die Abscheidung aus Abgasen oder der Atmosphäre – um die Herausforderung des Klimawandels im Luftverkehr zu bewältigen, braucht es eine zirkuläre Nutzung von CO2. Erfreulicherweise wartet ein globaler Markt auf diejenigen, die den Fluggesellschaften helfen wollen, die Anforderungen des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen.

Erste Ökobilanzen zeigen, dass die Footprints von E-Kraftstoffen insbesondere für Land und Wasser im Vergleich zu bio-basierten Flugkraftstoffen deutlich geringer sind (siehe Abbildung zur Landnutzung), zumal der enorme Bedarf nicht durch biogene Seitenströme oder Bioabfälle gedeckt werden kann. Das Potenzial für Kraftstoffe auf Basis von Energie aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie CO2 ist bei weitem größer als das von Biokraftstoffen.

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Rudolf Dörpinghaus, Vorstandsvorsitzender der IASA: „Eine klimafreundliche, ja sogar eine klimaneutrale Luftfahrt ist möglich! Es ist machbar. Es muss getan werden. Und die notwendige Transformation ist dringend und muss sofort beginnen!

Dennoch gibt es viele Fragen zu beantworten. Welche Technologie ist die beste? Wie kann man kostengünstige erneuerbare Energien, Wasserstoff und CO2, bereitstellen? Wo sind die besten Standorte für die Produktion? Welche möglichen Geschäftspartner sind bereit, jetzt in eine PtL-Produktionsanlage zu investieren? Welche Strategien sind für die Umsetzung von CO2-basierten Flugkraftstoffen die besten? Was ist mit dem Kohlenstoffausgleichs- und Reduktionsschema (CORSIA) und dem Europäischen Emissionshandelssystem (ETS)? Wie kann sichergestellt werden, dass die Luftfahrtnormen eingehalten werden? Welche Fluggesellschaften sind bereit, nachhaltige Flugtreibstoffe (SAFs) zu verwenden, auch wenn sie zunächst teurer sind als fossile Treibstoffe? Was ist politisch notwendig in Bezug auf Vorschriften und internationale Unterstützung?

Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts: „Der Traum, umweltfreundliche Kraftstoffe für Flugzeuge mit Sonne, Wind und CO2 zu produzieren, ist in Reichweite. Wenn Politik, Gesellschaft und Wirtschaft dies wollen, kann es schnell umgesetzt werden. Ein erster Schritt wäre eine obligatorische Mischquote von z.B. 5 %. Das würde direkt große Investitionen auslösen.“

Der “1st European Summit on CO2-based Aviation Fuels”, am 23. März 2020 in Köln, richtet sich an Entscheidungsträger aus Politik, Organisationen, Fluggesellschaften und der jeweiligen Industriezweige. Die International Association for Sustainable Aviation (IASA) und das nova-Institut laden Sie herzlich ein, an diesem wichtigen Event teilzunehmen.

Die eingeladenen Referenten kommen aus der Politik, der Luftfahrtindustrie, dem Umweltschutz und der Technologieentwicklung. Folgenden Referenten haben ihre Teilnahme bereits zugesagt: Alexandru Iordan, SAF+ Consortium (Kanada), Gunnar Holen, Nordic Blue Crude (Norwegen), Harry Lehmann, Umweltbundesamt (UBA) (Deutschland), Juha Lehtonen, VTT (Finnland) und Prof. Roland Dittmeyer, KIT (Deutschland).

Das endgültige Programm wird für Januar erwartet.

Der Aviation Summit findet einen Tag vor der “Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers”, vom 24–25 März, 2020, in Köln, Deutschland, statt (www.co2-chemistry.eu/). Kombi-Tickets sind unter www.co2-chemistry.eu/registration/ erhältlich.

Pressemitteilung als PDF-Datei und Bildmaterial frei für Pressezwecke unter: www.nova-institute.eu/press/?id=156

Source

nova-Institut GmbH, Pressemitteilung, 2019-10-29

Supplier

IASA International Association for Sustainable Aviation
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Nordic Blue Crude AS
nova-Institut GmbH
SAF+ Consortium
Technical Research Centre of Finland (VTT)
Umweltbundesamt

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