China verzeichnet das stärkste Wachstum der WPC-Produktion

Weltweite Verbreitung setzt sich fort

Abbildung 1: Türzargen aus extrudierten Holz-Reis-Mischung<br />mit Polyethylen Matrix, Photo: Eder”></td>
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<td style=Abbildung 1: Türzargen aus extrudierten Holz-Reis-Mischung
mit Polyethylen Matrix, Photo: Eder

Im Gegensatz zu Europa wird in China die WPC-Anwendung staatlich gefördert, um mit Recycling neue Wertschöpfung zu erzeugen. Eine der jüngsten WPC-Großinvestitionen betreffen Aufbauarbeiten nach Erdbebenschäden in der Shizuan- Provinz. Hier ist ein Umfang von 50.000 t geplant.

Die Exportrate von WPC in China ist sehr hoch im Vergleich zu Europa. Gleichwohl beklagte der Vertreter des chinesischen WPC-Hersteller Verbands Wood Plastic Composite Committee Toland Lam im Rahmen der Pressekonferenz der sechsten Chinesischen WPC-Konferenz zunehmende Schwierigkeiten im Export. Vor allem in Europa sind die chinesischen Unternehmen stärkerer Konkurrenz ausgesetzt als anderswo.

Abbildung 2: Produktionsanlage der Ningbo Helong<br />New Material Ltd, Photo: Eder”></td>
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<td style=Abbildung 2: Produktionsanlage der Ningbo Helong
New Material Ltd, Photo: Eder

Jedes Jahr ist einer der größeren WPC-Hersteller Hauptsponsor des internationalen WPC-Symposiums, diesmal war es die Firma Ningbo Helong New Material Ltd., die u. a. Terrassendielen aus recyceltem Polyethylen, Reis und Holz für den Exportmarkt herstellt, sowohl in Co-Extrusion als auch in herkömmlichen Extrusionsverfahren. Die Produktionsanlage der Ningbo Helong New Material Ltd. wurde am zweiten Tag der Konferenz von den etwa 170 chinesischen Teilnehmern der Konferenz besichtigt (Abbildung 2).

China beherbergt auch einen zweiten WPC-Verband, der an den Fachverband der Holzindustrie angegliedert ist. Dieser organisiert ebenfalls eine WPC-Tagung, die im vergangenen Januar in Peking stattgefunden hat. Nach Angaben beider Verbände gibt es in China etwa 300 Hersteller von WPC, die 2011 insgesamt etwa 700.000 t WPC extrudierten. Die Produktionskapazität in China soll bei rund 1 Mio. t/Jahr liegen. Abbildung 3 zeigt Pfosten für Pergolas aus WPC, die mit zweistufiger chinesischer Extrusionstechnologie hergestellt wurden.

Internationale Kooperation ist den Chinesen ein großes Anliegen. Daher wurden führende Experten aus drei verschiedenen Kontinenten zum Vortrag eingeladen. Prof. Alcides Leão aus Brasilien, Dr. Asta Eder von Asta Eder Composites Consulting aus Wien, Michael Carus vom nova Institut aus Köln, Prof. Mohini Sain aus Toronto und Prof. Kristiina Oksman aus Schweden.

Abbildung 3: Pfosten für Pergolas aus WPC, Photo: Eder

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Dr. Asta Eder von Asta Eder Composites Consulting aus Wien wies auf den Erfolg der chinesischen Produzenten und Forscher hin. Daraus resultierend hat China bereits heute den zweitgrößte Markt für WPC weltweit, hinter den USA. Auch das Marktwachstum ist bereits seit 7 Jahren steigend. Laut Eder könnte China im Jahr 2015 bereits 25% der gesamten Weltproduktion stellen. Zunehmend wird auch der südostasiatische Markt von chinesischen WPC-Herstellern beliefert, wie auch in der neuesten WPC-Marktstudie von Asta Eder Composites Consulting festgehalten wird.

Die Produktion von WPC wächst ebenfalls in Indien und Russland – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. In Indien wird eine Art von MDF-Platte aus aufgeschäumtem WPC hergestellt. Hintergrund ist das dortige feucht-warme Klima und das dadurch starke Quellen herkömmlicher Holzwerkstoffplatten. Für die Entwicklung in Russland sind dagegen sowohl die WPC-Importe aus dem Osten als auch der Import günstiger chinesischer Extruder verantwortlich. In Russland bemüht man sich seit der letzten WPC–Konferenz in Moskau vergangenen September u. a. um die Entwicklung eines eigenen Qualitätszeichens und Etablierung einer gemeinsamen WPC-Plattform, um die Qualitätssteigerung der WPC Produktion.

Abbildung 4: LKW-Ladefläche von WPC aus <br />Polyethylen und PEFC zertifizierten Holzfasern <br />Bild: Carus”></td>
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<td style=Abbildung 4: LKW-Ladefläche von WPC aus
Polyethylen und PEFC zertifizierten Holzfasern
Bild: Carus

Der Geschäftsführer des nova-Instituts in Hürth, Michael Carus, zeigte in seinem Vortrag eine Grafik des WPC-Weltmarkts, welcher 2010 ein Volumen von etwa 2,5 Mio. t aufwies. Neue Anwendungsfelder europäischer WPC sind etwa Betonverschalungen und LKW-Ladeflächen (Abbildung 4) des größten europäischen WPC-Herstellers, Novo-Tech aus Aschersleben, der WPC aus Polyethylen und PEFC zertifizierten Holzfasern erzeugt.

Auch die von Carus präsentierten Produktbeispiele aus Biowerk- und -kunststoffen fand das Interesse der chinesischen Teilnehmer, wie etwa die Zahnbürste aus Lignin-basiertem Spritzgussgranulat der Firma Tecnaro (Abbildung 5). Ein Produkt mit Zukunft, kommentierte Prof. Weihong Guo von der East China University of Science and Technology, die in China zukünftig vor allem Chancen für Spritzguss-Anwendungen von Bio-Werkstoffen sieht.

Prof. Mohini Sain aus Toronto prognostiziert einen zunehmenden Ersatz von Kohlenstofffasern aus fossilen Rohstoffen durch lignin-basierte Bio-Kohlenstofffasern, vor allem im Bereich der Autoindustrie. Zurzeit sei jedoch der hohe Marktpreis noch ein Hemmnis für die von ihm selbst entwickelte und patentierte Technologie

Abbildung 5: Zahnbürste aus dem Lignin <br />basierten Spritzgussgranulat der Firma Tecnaro”></td>
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<td style=Abbildung 5: Zahnbürste aus dem Lignin
basierten Spritzgussgranulat der Firma Tecnaro

In Schweden wird WPC mit PVC Matrix schon seit 40 Jahren in Teilen von Fensterprofilen von der Firma Primo eingesetzt. Prof. Kristiina Oksman vom Composite Center Schweden setzt sich schon seit gut zwei Jahrzehnten für die Weiterentwicklung des Materials WPC ein. Sie zeigte in Ihrem Vortrag Wege zur Kostenreduktion durch Direktextrusion und den Einsatz von ungetrockneten und nicht gemahlenen Holzspänen mit getrennten Holzfasern, die durch chemische Vorbehandlung mit Silanen ermöglicht wird. Dadurch erhöht sich die Festigkeit und verringert sich die Feuchteaufnahme von WPC.

Die chinesische WPC-Konferenz stand im Zeichen der Verbesserung der Produktqualität, denn viele WPC-Einsteiger in China interessieren sich nicht für die Forschung und Entwicklung, sondern wollen einfach möglichst bald in den wachsenden Markt einsteigen. Eine der größeren chinesischen Hersteller, Guandong Techwoodn Co. Ltd. zeigt den anderen Herstellern, dass man mit der Investition in Forschung und Entwicklung die Anforderungen des HVI-Güterzeichens auch mit einem chinesischen WPC erreichen kann. Die Firma setzt FSC-zertifiziertes Holz und recycelte Milchverpackungen für die Produktion ihrer Terrassendielen ein.

Auch Prof. Alcides Leão von der Universität São Paulo betonte, dass man gute Qualität durch nichts ersetzen könne. Er berichtet vom fortschreitenden Einsatz von Naturfaser in den Kompositen. So gehe z. B. die brasilianische Autoindustrie mit gutem Beispiel voran und wird nach Angaben von Leão bald mehr Naturfaserwerkstoffe für die Automobilinnenausstattung liefern als die europäische (40.000 t/jährlich laut nova-Institut). Weitere Anwendungsfelder in Brasilien sind der Austausch von Bahnschwellen aus Holz und Beton sowie Geotextilien und Konsumelektronik.

Source

Asta Eder Composites Consulting, 2012-11-28.

Supplier

Asta Eder Composites Consulting
Composite Center Schweden (CCWE)
East China University of Science and Technology
Guandong Techwoodn Co. Ltd
Ningbo Helong New Material Ltd
nova-Institut GmbH
Novo-Tech GmbH & Co. KG
PRIMO SVERIGE AB
TECNARO GmbH
University of São Paulo (Brasilien)
Wood Plastic Composite Committee

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