Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) fordert gewichtige Rolle der Bioenergie im Energiemix der Zukunft

Der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) fordert eine gewichtige Rolle der Bioenergie im Energiemix der Zukunft und im anstehenden Energiegipfel ein.

“Die Bioenergie wird in der Energieversorgung der Zukunft eine tragende Säule spielen: Als heimische nachwachsende Energieressource wird die Bioenergie durch ihre Preisstabilität sowie stetige und flexible Verfügbarkeit einen entscheidenden Beitrag für eine bezahlbare und versorgungssichere nationale Energieversorgung leisten. Mindestens 15 Prozent des zukünftigen Energiemix können bis 2030 durch Strom, Wärme und Kraftstoffe aus Biomasse bereitgestellt werden, langfristig bis 2050 können die Marktanteile der Bioenergie auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden. Diese hervorragenden Perspektiven der Bioenergie müssen im anstehenden Energiegipfel und der zukünftigen nationalen Energiestrategie ausreichend berücksichtigt werden. Wir fordern daher eine Beteiligung der Bioenergiebranche am Energiegipfel ein”, so Helmut Lamp, Vorsitzender des Vorstandes des BBE.

Durch eine tragende Rolle der Erneuerbaren Energien im zukünftigen Energiemix könne Deutschland zudem bereits ein positives Signal für den europaweiten Ausbau der erneuerbaren Energien und der Bioenergie im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft in 2007 setzen.

Insgesamt ist die derzeitige Marktentwicklung der Bioenergie sehr positiv: In 2005 kann die Bioenergiebranche über alle Marktsegmente ein durchschnittliches Marktwachstum von 40 Prozent verzeichnen. Der Gesamtumsatz der Branche ist in 2005 bereits auf über 6 Mrd. € angewachsen und 57.000 zukunftsträchtige Arbeitsplätze wurden durch die Bioenergie in 2005 zur Verfügung gestellt.

“Dies ist aber erst der Beginn einer dynamischen Branchenentwicklung. Die Bioenergie kann viel mehr, bis 2020 werden wir das jährliche Investitionsvolumen der Bioenergie auf 20 Mrd. € ausweiten und bis 2030 insgesamt 200.000 Arbeitsplätze im Bioenergiesektor anbieten. Die Bioenergie ist damit ein wahrer Konjunktur- und Beschäftigungsmotor und schützt zudem das Klima. In 2005 wurden durch die Bioenergie bereits 37 Mio. t CO2 eingespart, bis 2020 werden jährlich 120 Mio. t klimaschädliches CO2 durch die Nutzung von Strom, Wärme und Kraftstoffe aus Biomasse reduziert werden”, stellt Helmut Lamp die Zukunftsperspektiven der Bioenergie heraus.

Für die dynamische Weiterentwicklung des Zukunftsmarkts Bioenergie fordert der BBE ein klares und tatkräftiges Bekenntnis der Politik zur Bioenergie ein: “Die junge und überwiegend klein- und mittelständisch geprägte Bioenergiebranche benötigt vor allem Verlässlichkeit, Kontinuität und einen Vertrauensschutz der Politik. Daher sollte als Ergebnis des Energiegipfels eine nationale Bioenergie-Strategie und ein Bioenergie-Aktionsplan mit klaren Ausbauzielen und einem konkreten Maßnahmenkatalog verabschiedet werden”, stellt Helmut Lamp die Wünsche des BBE an den Energiegipfel heraus.

Der BBE kritisiert in diesem Zusammenhang besonders die derzeitige Besteuerungs-Diskussion von Biokraftstoffen, die bei den deutschen Biokraftstoffunternehmen eine hohe Investitionsunsicherheit verursacht. “Erste Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe drohen bereits ins Ausland abzuwandern, von einem Innovationsstandort Deutschland verlangen Unternehmen hingegen klare und verlässliche Perspektiven”, mahnt Helmut Lamp. Der BBE fordert daher neben der im Koalitionsvertrag angekündigten Beimischungspflicht für Biokraftstoffe weiterhin eine Aufrechterhaltung der Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe in Reinform ein.

Im Wärmemarkt begrüßt der BBE die durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ankündigte vorläufige Mittelfreigabe im Marktanreizprogramm des Bundes zur Förderung Erneuerbarer Energien (MAP), mit dem Bioenergieanlagen im Wärmebereich gefördert werden. “Seit Oktober 2005 werden durch das MAP keine Mittel mehr freigegeben, 30.000 Anträge für innovative Bioenergie-Heizungsanlagen warten auf Ihre Bearbeitung, Investitionen in innovative Bioenergie-Heizungsanlagen und neue Jobs werden so blockiert”, kritisiert der BBE-Vorsitzende Lamp.

Der BBE unterstreicht daher die Notwendigkeit der umgehenden Freigabe der Haushaltsmittel des MAP und fordert vor dem Hintergrund der jährlichen haushaltstechnischen Schwierigkeiten des MAP die zügige Umsetzung eines haushaltsunabhängigen Förderinstruments für die Biowärme. Eine steuerliche Abschreibungsfähigkeit für Investitionen in erneuerbare Wärmeanlagen wäre aus Sicht des BBE eine einfache, transparente und investitionsanreizende Maßnahme.

Für eine kontinuierliche Marktentwicklung bei der Stromerzeugung aus Biomasse ist für den BBE der mittelfristige Fortbestand und die effiziente Weiterentwicklung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) ein entscheidender Erfolgsfaktor. Das EEG habe sich europa- und weltweit als das effizienteste, preiswerteste und investitonsförderndste Instrument erwiesen und müsse daher über 2007 fortgeführt werden. Grosse Bedeutung für einen offensiven Marktausbau der Bioenergie komme zudem einer verstärkten Forschung und Entwicklung für die Bioenergie zu.

“Viele innovative Bioenergietechnologien müssen durch intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zügig an die Marktreife herangeführt werden. Dazu benötigt die Bioenergie eine deutliche Ausweitung der öffentlichen FuE-Mittel. Ziel muss es sein, durch bundesdeutsche Bioenergie-Spitzentechnologien eine weltweite Marktführerschaft auf den Exportmärkten zu erzielen. Dazu müssen wir die Technologien auf dem heimischen Markt fördern und nutzen. Die Zukunftschancen der Bioenergie für Investitionen, Jobs und Innovationen muss der Standort Deutschland offensiv nutzen”, umreißt der BBE-Vorsitzende Lamp seine klaren Erwartungen an den Energiegipfel.

Weitere Informationen:
Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE)
Bernd Geisen
Godesberger Allee 142-148
D-53175 Bonn
Telefon: (0228) 81 00 222
Telefax: (0228) 81 00 258
Email: info@bioenergie.de

Source

Bundesverband BioEnergie (BBE) vom 2006-03-13.

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