Biotechnologie: Glycerin als Rohstoff für Lacke und Thermoplaste

Fraunhofer-Institut leitet indonesisch-deutsches Entwicklungsprojekt

Die Entwicklung biotechnologischer Prozesse zur Erzeugung von Produkten für die Farben- und Kunststoffindustrie aus Nebenprodukten der Biodieselherstellung ist Ziel eines im Mai 2007 begonnenen Projektes im Rahmen des ist ein indonesisch-deutschen Biotechnologieprogramms IG-BIOTECH.

Im Juni fand in Jakarta das Kick-off Treffen des IG-Biotech Projekts “Hochwertige Produkte für die Farben- und Kunststoffindustrie aus Nebenprodukten der Biodieselherstellung durch biotechnologische Prozesse” unter Beteiligung von 13 Projektpartnern aus Forschung und Industrie statt.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter der Projektträgerschaft des Projektträger Jülich (PTJ) und Ristek (Indonesisches Ministerium für Forschung und Technologie) mit einer Gesamtsumme von ca. 3,3 Millionen Euro finanziert. Davon stehen 1,66 Millionen Euro drei Fraunhofer Instituten zur Verfügung. Die deutschen Industriepartner unterstützen das Projekt mit ca. 500.000 Euro.

Die teilnehmenden deutschen Projektpartner sind das Fraunhofer-WKI, Fraunhofer-ICT, Fraunhofer-IME, FAL, BMA AG, GLYCTEC GmbH und Synthopol Chemie. Die indonesischen Partner sind vertreten durch BPPT, LIPI, IOPRI und Sinarmas. Das Memorandum wurde vom deutschen Projektkoordinator Dr. Stefan Friebel vom Fraunhofer-WKI und von indonesischer Seite durch Dr. Koesnandar von BPPT Bioindustry während einer feierlichen Zeremonie unterzeichnet.

Das Projekt befasst sich mit der gesamten Produktionskette der biotechnologischen Umsetzung von biodieselbasierendem Glycerin zu 1,3-Propandiol (1,3-PDO) und 3-Hydroxypropionsäure (3-HPA) und deren Weiterverarbeitung zu Lackharzen und Thermoplasten. Dies schließt die Reinigung und Fermentation des Glycerins, die Abtrennung und Aufreinigung des Produkts aus der Fermentationsbrühe und die Konzeption einer Pilotanlage durch die Fa. BMA AG mit ein.

Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines wirtschaftlichen biotechnologisch basierenden Produktionsprozesses für 1,3-PDO und 3-HPA. Als positiver Nebeneffekt wird es der Biodieselindustrie helfen, neue Wege für eine gewinnbringende Glycerin-Verwertung zu finden. Dies stellt eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle der Biodieselhersteller dar, da durch die steigenden Produktionskapazitäten aufgrund der Verpflichtung, Biodiesel dem Diesel beizumischen, der Glycerinpreis verfällt.

Die Projektlaufzeit beträgt insgesamt drei Jahre, startend vom 01. Mai 2007 bis zum 30. Juni 2010.

Projektpartner
* Fraunhofer-WKI, Deutschland
* Fraunhofer-ICT, Pfinztal, Deutschland
* Fraunhofer-IME, Schmallenberg-Grafschaft, Deutschland
* FAL, Braunschweig, Deutschland
* Synthopol Chemie, Buxtehude, Deutschland
* GLYCTEC GmbH, Düsseldorf, Deutschland
* BMA AG, Braunschweig, Deutschland
* BPPT, Indonesien
* LIPI, Indonesien
* IOPRI, Indonesien
* Sinar Mas, Indonesien

Kontakt
Dr. Stefan Friebel
Fraunhofer-WKI
Tel.: 0531-2155-329
E-Mail: stefan.friebel@wki.fraunhofer.de

(Vgl. Meldungen vom 2007-05-10, 2007-02-07 und 2006-09-21.)

Source

Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI, Pressemitteilung, 2007-07-27.

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