Biosensor findet heilsame Stoffe in Lauchgewächsen

Dem Knoblauch auf der Spur

Ein Enzym, das Knoblauch-Wirkstoffe wie z.B. Schwefel-haltige Verbindungen, Alliine oder Allicine, in diversen Lauch-Gewächsen aufspüren und deren Gehalt bestimmen kann, wurde von Bonner und Jülicher Forschern als Beschichtungsmedium für einen neuartigen Biosensor entdeckt. Die Forscher hoffen, hiermit die bislang aufwändigen chemischen Analysemethoden in Bezug auf Kosten und Effizienz zu überholen.

Es geht um pharmazeutische Wirkstoffe der traditionellen Heil- und Gewürzknolle Knoblauch (Allium sativum), die möglicherweise in anderen Lauchpflanzen ebenfalls vorhanden sind: “Das könnten einmal sehr vielseitige Nutz- und Arzneipflanzen werden, deren Wirkungsspektrum beispielsweise über das von Knoblauch hinausgeht”, vermutet Michael Keusgen von der Universität Bonn.

Zusammen mit Michael Schöning vom Forschungszentrum Jülich haben Keusgen und sein Team das Enzym Aliinase in eine mehrschichtige Oberfläche eingebracht. Bei Kontakt mit den Cysteinsulfoxiden einer Pflanze bewirkt das Enzym die Umwandlung in die arzneilich wertvollen Wirkstoffe, wobei Ammoniak als Reaktionsprodukt anfällt und den pH-Wert der Lösung verändert. Dies wiederum bewirkt eine Veränderung der elektrischen Kapazität der Schichtstruktur. “Wenn wir diese Kapazitätsänderung messen, wissen wir, wie viel Ammoniak entstanden ist, und damit, wie viel Cysteinsulfoxid in der Probe enthalten war”, berichtet der Jülicher Wissenschaftler Schöning.

Der kleine und preiswerte Biosensor ist inzwischen allen Tests gewachsen – nach Angaben der Forscher könnte er sowohl in der Pharma- als auch in der Lebensmittelindustrie als Indikator eingesetzt werden. Eine Serienproduktion wird in etwa drei Jahren anvisiert.

Source

vista verde-News vom 2002-10-31.

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