Biomethan direkt in das örtliche Verteilnetz einspeisen

EnBW-Verfahren verringert Zuleitungs- und Verdichtungsaufwand

Die EnBW Gas GmbH geht neue Wege bei der Einspeisung von Bioerdgas in das Erdgasnetz. Bislang konnten aus technischen Gründen Bioerdgasanlagen ausschließlich an übergeordnete Hochdruck-Transportleitungen angeschlossen werden. Diese Transportleitungen verlaufen jedoch vielerorts nur weit entfernt von möglichen Biogas-Erzeugungsstandorten. Mit dem zum Patent angemeldeten neuen Verfahren kann das aufbereitete Bioerdgas künftig direkt in das örtliche, wesentlich engmaschigere Erdgasverteilnetz eingespeist werden.

Dies hat erhebliche Vorteile: Bei der derzeit in Planung befindlichen Pilot-Bioerdgasanlage in Blaufelden-Emmertsbühl, Kreis Schwäbisch Hall, verkürzt sich durch den Anschluss der Anlage an das Ortsverteilnetz die Zuleitung von 4,8 Kilometer auf nunmehr knapp 800 Meter. Zudem entfällt der Aufwand für die permanente Verdichtung des Bioerdgases auf den höheren Druck der Transportleitung. Das spart Energie und erhebliche Kosten. In Zeiten, in denen das kontinuierlich eingespeiste Bioerdgas den Verbrauch im Ortsverteilnetz übersteigt, wird das überschüssige Gas am bestehenden Koppelpunkt zum übergeordneten Transportnetz durch einen neu zu installierenden Verdichter zurückgespeist.

Verdoppelung der Anzahl interessanter Standorte für Bioerdgaserzeugung
Durch das neue Verfahren rechnet die EnBW Gas GmbH allein in Baden-Württemberg mit einer Verdoppelung der wirtschaftlich interessanten Standorte für die Bioerdgaserzeugung. Über die Bioerdgasanlage in Emmertsbühl sollen ab dem Sommer 2010 rund 20 Millionen kWh Bioerdgas erzeugt werden, dies entspricht einer Versorgung von mehr als 1.000 Haushalten. Die Aufbereitung von Biogas zu Bioerdgas und anschließende Einspeisung in das Erdgasnetz entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Verwendungszweck für Biogas.

Ziel der Bundesregierung ist ein Bioerdgasanteil von 10% des derzeitigen Bedarfs an fossilem Erdgas bis zum Jahr 2030.

Source

EnBW Gas GmbH, Pressemitteilung, 2009-10-12.

Supplier

EnBW AG

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