Biomasseverbrennung ökologisch und ökonomisch weit abgeschlagen

Bei einem Vergleich aller Kosten und Umweltaspekte von Heizungssystemen für Einfamilienhäuser schneidet die Erdgasheizung am besten ab, so eine gemeinsame Studie von Wingas und BASF AG, die letzte Woche in Berlin vorgestellt wurde. Die größte Überraschung in Sachen Ökoeffizienz ist das schlechte Abschneiden der Biomasseverbrennung.

Verschiedene Heizungssysteme zur Versorgung eines Einfamilienhauses wurden mit Hilfe einer Ökoeffizienz-Analyse untersucht, die es erlaubt, Produkte und Verfahren gleichzeitig vom ökologischen und vom ökonomischen Standpunkt aus miteinander zu vergleichen. Untersucht wird der Lebensweg „von der Wiege bis zu Bahre“. Hierbei fließt nicht nur der Energieverbrauch beim Heizen selbst ein, sondern auch die für die Herstellung von Energieträgern und Heizsystemen benötigte Energie. Mögliche Arbeitsunfälle und Transportgefahren bei Herstellung und Nutzung werden ebenso berücksichtigt wie Emissionen, Toxizitätspotenzial und Rohstoffverbrauch. Die Ökoeffizienz-Analyse wurde nach dem verbindlichen Standard DIN EN ISO 14040 durchgeführt und vom TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg zertifiziert.

Untersucht wurde eine Vielzahl von Heizungssystemen wie u.a. Erdgas-Brennwertkessel (solo und in Kombination mit Solarkollektoren), Elektro-Speicherheizung, elektrische Wärmepumpe und holzbefeuerte Heizkessel. Der Vergleich erfolgte auf Basis aktueller technischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie unter möglichen zukünftigen Rahmenbedingungen.

Erdgasbefeuerte Heizkessel haben der Studie nach in der ökonomisch-ökologischen Gesamtbetrachtung einen deutlichen Vorsprung gegenüber allen anderen untersuchten Alternativen – unter heutigen und auch zukünftigen Rahmenbedingungen. Sieger waren speziell der Erdgas-Brennwertkessel und die Erdgas-Niedertemperaturtechnik. Unter rein ökologischen Gesichtspunkten lag der Erdgas-Brennwertkessel in Kombination mit Solarkollektoren vorn.

Die Biomasseverbrennung schneidet bei der ganzheitlichen Betrachtung überraschend „weit abgeschlagen“ ab. Ein hohes Emissions- und Toxizitätspotenzial bei der Holzheizung ließe sich nicht durch das sehr niedrige Treibhauspotenzial ausgleichen, urteilt die Studie.

Source

VDI nachrichten S. 12, vom 2002-06-28.

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