Biomasse und Sonne – Bauen, Heizen, Einspeisen

13. C.A.R.M.E.N.-Symposium mit Staatsempfang und Preisverleihung

Am 4. und 5. Juli 2005 fanden sich gut 300 Teilnehmer zum 13. C.A.R.M.E.N.-Symposium in der Fraunhofer-Halle in Straubing ein. Die von der Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, C.A.R.M.E.N. e.V., organisierte Veranstaltung stand unter dem Titel “Biomasse und Sonne – Bauen, Heizen, Einspeisen” und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS), München, unterstützt.

Dr. Gunther Tiersch, Diplom-Meteorologe der ZDF-Wetterredaktion, hielt das Auftaktreferat “Klimawandel und Ursachen”. Er zeigte auf, dass eine weltweite Änderung zum ökologischen Wirtschaften erforderlich ist. Der Energieverbrauch muss drastisch gesenkt, Alternativen erkannt und eingesetzt werden, sei es in der Industrie, der Landwirtschaft oder im privaten Haushalt.

Bauen, Heizen, Einspeisen
Im gemeinsamen Plenum wurden Rahmenbedingungen der Energieeinsparverordnung, Fördermöglichkeiten für Nachwachsende Rohstoffe und energetische Gebäudesanierung vorgestellt. Drei Parallelveranstaltungen schlossen sich an. Mikronetze, Nahwärmeversorgung mit Biomasse und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung wurden ebenso thematisiert wie der Einsatz von Naturdämmstoffen, natureplus-zertifizierten Bauprodukten und natürliche Oberflächenbehandlungen. Zu Gasmotoren, Wärmenetzen aus Biogasanlagen und dezentralen Gasnetzen zum Transport von Biogas wurden ebenfalls Referenten geladen.

Staatsempfang mit Preisverleihung
Zur Preisverleihung durch den Bayerischen Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, Josef Miller, mit abendlichem Staatsempfang wurde in den historischen Rathaussaal der Stadt Straubing geladen. Nach seinem Festvortrag verlieh Staatsminister Miller den Ernst-Pelz-Preis und den Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe des Bayerischen Staatsministeriums. Beide Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert.

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Staatsempfang mit Preisverleihung, v.l.n.r.: Landwirtschaftsminister Josef Miller, die Preisträger des Ernst-Pelz-Preises Alessandro Ferlito und Dr. Friedrich von Hesler von der Firma Novamont, die Preisträger des Förderpreises Nachwachsende Rohstoffe, Herbert Wazula, Technischer Landesinnungswart für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk sowie Ignaz Einsiedler und Helmut Müller vom Biomassehof Allgäu GmbH Kempten, Peter Pelz

Ernst-Pelz-Preis 2004
Der Ernst-Pelz-Preis wurde von Peter Pelz zur Erinnerung an seinen Vater gestiftet. Der Preis ehrt nach der Satzung “Persönlichkeiten, die sich durch Inkaufnahme wirtschaftlicher Risiken oder durch überragendes persönliches Engagement bei der Förderung heimischer nachwachsender Rohstoffe hervortaten und sich freiheitlich-humanen Grundwerten verpflichtet fühlen.” Den Ernst-Pelz-Preis erhielt die Firma Novamont GmbH in Eschborn für den biologisch abbaubaren Werkstoff “Mater-Bi, der bis zu 85 Prozent aus Mais- Weizen- oder Kartoffelstärke besteht und z.B. für Verpackungschips, Biomüllsäcke, Pflanzfolien, Geschirr, Besteck und Autoreifen verwendet wird. “Das Unternehmen engagiert sich vorbildlich bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die Entsorgung und Normung der gesamten Produktsparte Biologisch abbaubare Werkstoffe'”, betonte Landwirtschaftsminister Miller in seiner Ansprache.

Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe 2004
Der Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten wurde geschaffen, um wegweisende Produkte oder Produktgruppen hervorzuheben und wird Unternehmen oder Personen verliehen, die sich um Innovationen verdient gemacht haben. Der ebenfalls mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis des Landwirtschaftsministeriums ging jeweils zur Hälfte an den Technischen Landesinnungswart des Kaminkehrerhandwerks, Herbert Wazula aus Dingolfing, sowie an den Biomassehof Allgäu GmbH. Wazula erhielt den Preis für sein richtungsweisendes Engagement bei der Revitalisierung des Brennstoffes Holz. Vor allem die Minderung der Staubemission und die Entwicklung der dafür erforderlichen Messtechnik sind ihm besondere Anliegen.

Der von Mitgliedern der Waldbesitzervereinigung Kempten getragene Biomassehof Allgäu verfolgt das Ziel, den Absatz von Biomassebrennstoffen und die Markttransparenz zu verbessern. Damit kann Holz als Brennstoff noch intensiver genutzt werden. Der Biomassehof kauft Holz ein, bereitet es auf, lagert es und verkauft Biomassebrennstoffe in zahlreichen Varianten. Mit seinem Liefer- und Abholservice sowie den Beratungsleistungen ist er zu einer Schnittstelle für alle geworden, die sich für die neuesten Techniken und Brennstoffe auf dem Biomassesektor interessieren. (Vgl. Meldung vom 2005-07-01.)

Vorträge, Innovationsbörse und Exkursionen
Am 5. Juli wurde über Brennwerttechnik für Pelletkessel, Stroh- und Getreidefeuerungsanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung mit fester Biomasse und Pflanzenöl in Klein-BHKW-Anlagen referiert. Polymerbitumendachbahnen mit Nachwachsenden Rohstoffen (vgl. Meldung vom 2004-03-24), Holzfenster, gesundes Bauen und Markteinführung von Naturbaustoffen wurden ebenfalls vorgestellt.

Solarthermie, RAL Güteschutz Solar, Altbausanierung mit KfW-Krediten und energetische Sanierung auf Passivhausstandard mit Solartechnik und Vakuumdämmung standen beim Solar-Fachblock der DGS auf dem Programm.

Für Firmen und Institutionen wurde eine Innovationsbörse angeboten, auf der sich HDG Bavaria, Guntamatic Heiztechnik, energeticals, BME GmbH, Alfred Kuhse GmbH und Sonnenhaus-Institut e.V. präsentierten.

Am Nachmittag fanden Exkursionen mit Fachdiskussion statt. Die Teilnehmer konnten zwischen der Besichtigung des Umweltzentrums “Haus am Strom” unter dem Aspekt des ökologischen Bauens, dem Besuch der HDG Bavaria (Heizsysteme für Holz), der Biogasanlage der Schlossbrauerei Irlbach und zwei Sonnenhäusern (Heizen mit Sonne und Holz) im Raum Straubing wählen.

Ein Tagungsband zur Veranstaltung ist für 20,00 Euro (zzgl. MwSt. und Versand) bei C.A.R.M.E.N. erhältlich.

C.A.R.M.E.N.
Schulgasse 18
94315 Straubing,
Tel.: 09421-960-300
E-Mail: contact@carmen-ev.de
Internet: www.carmen-ev.de

Source

C.A.R.M.E.N.-Pressemitteilung vom 2005-07-07.

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