Biokraftstoffindustrie weitet Produktionskapazitäten für Biodiesel aus

Gestiegene Preise haben zu einer stark erhöhten Nachfrage nach günstigerem Biodiesel geführt. An manchen Tankstellen war der umweltschonende Kraftstoff in diesen Tagen kurzzeitig nicht verfügbar. “Der momentane Biodiesel-Engpass ist ein ganz normales Marktphänomen”, entschärfte Petra Sprick, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB), die aktuelle Debatte um leere Zapfsäulen.

Es sei nur natürlich, dass sich Angebot und Nachfrage in solchen Situationen neu einpendeln müssen, erklärte Sprick. Die Biodieselhersteller haben auf die gestiegene Nachfrage mit einer Ausweitung ihrer Kapazitäten durch Aus- und Neubau der Produktionsanlagen reagiert.

So werden bereits in den kommenden Wochen zusätzliche Kapazitäten von insgesamt 300.000 Tonnen in Hamburg und Schwedt in Betrieb gehen, die zu einer Entlastung der Märkte beitragen. Auch die Verarbeitungskapazitäten der Ölmühlen für Raps, dem wichtigsten Rohstoff für Biodiesel, werden in den nächsten Jahren von heute fünf auf bis zu sieben Millionen Tonnen erhöht.

Die Produktionskapazitäten in der zweiten Verarbeitungsstufe, den Biodieselanlagen, die aus Rapsöl Biokraftstoff herstellen, sind in den letzten zwölf Monaten von 1,2 Millionen Tonnen auf rund zwei Millionen Tonnen bis zum Jahresende 2005 gestiegen – und die Branche erwartet ein weiteres Wachstum auf bis zu drei Millionen Tonnen im Jahr 2006. In diesem Zusammenhang warnte Sprick jedoch vor zu großer Euphorie für weitere Investitionen, da die Höhe der Steuerbegünstigung von Biokraftstoffen jedes Jahr überprüft werde.

Seit die Mineralölunternehmen im letzten Jahr ihrem Dieseltreibstoff bis zu 5% Biodiesel beimischen können, werden 40 bis 45% des in Deutschland verkauften alternativen Treibstoffs in diesem Marktsegment veräußert. Weitere 50% gehen an Speditionen und Tankstellen. Außerdem ist der Einsatz von Biokraftstoffen seit der Kürzung der Steuerbegünstigung für Agrardiesel auch in der Landwirtschaft zunehmend interessant geworden. Hier werden inzwischen rund fünf Prozent des gesamten Absatzes vertrieben. Bei dem derzeitigen Nachfrage-Boom sei es allerdings selbstverständlich, dass die Biodieselhersteller zunächst bestehende Lieferverpflichtungen bedienen, erläuterte Sprick.

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.
Dr. Karin Retzlaff
Stellv. Geschäftsführerin
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Tel. 030/72 62 59-10
Fax 030/72 62 59-19
E-Mail: retzlaff@biokraftstoffverband.de

(Vgl. Meldung vom 2005-10-12.)

Source

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. vom 2005-10-14.

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