Biogasaufbereitung: Zusammenschlüsse können sich lohnen

Bayerische Studie sieht Chance für Netzeinspeisung von Biogas aus kleineren Anlagen

Für Betreiber kleinerer Anlagen kann es sich lohnen, ihr Biogas in einer gemeinsamen Anlage aufzubereiten und in das Gasnetz einzuspeisen. Dies ist das Ergebnis einer von Landwirtschaftsminister Josef Miller in Auftrag gegebenen Studie. Voraussetzung dafür ist, dass die Anlagen nahe beieinander liegen und zusammen über 800 Kubikmeter Biogas pro Stunde erzeugen. Das entspricht einer Generatorenleistung von etwa 1.600 Kilowatt.

Für die Studie hatte das Münchner Planungsbüro energy-21 einen Zusammenschluss von sechs Biogasanlagen im näheren Umkreis von Dorfen im Landkreis Erding untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Kosten von Biomasse, Biogassammelleitung und Gasaufbereitungsanlage, aber auch der Einspeisedruck und die Biogasmenge auf die Wirtschaftlichkeit auswirken.

Bisher wird das Biogas der rund 1.400 bayerischen Biogasanlagen direkt vor Ort in Strom umgewandelt. Dabei geht ein Großteil der Energie als Wärme verloren, die im Umfeld der Biogasanlagen oft nicht oder nicht vollständig genutzt werden kann. Die Aufbereitung und Einspeisung von Biogas ist laut Miller daher ein deutlicher Fortschritt: “Damit bekommen wir einen höheren Gesamtwirkungsgrad und eröffnen neue Nutzungswege wie zum Beispiel Heizen oder Fahren.” In Bayern gibt es nur die Biogas-Großanlage in Pliening (Landkreis Ebersberg), die in das Gasnetz einspeist (vgl. Meldung vom 2007-01-02). Einer Studie zufolge lassen sich bis 2030 jedoch im Freistaat bis zu 1,5 Milliarden Kubikmeter aufbereitetes Biogas ins Erdgasnetz einspeisen. Das entspricht rund 16 Prozent des heutigen bayerischen Erdgasverbrauchs.

Die Studie “Gasseitige Bündelung von Biogasanlagen und gemeinsame Einspeisung ins Erdgasnetz” lässt sich als PDF-Datei hier auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten (StMLF) herunterladen.

(Vgl. Meldungen vom 2007-12-03, 2007-07-27.)

Source

Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft (StMELF), Pressemitteilung, 2008-01-28.

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