Bioethanol und Grundstoffe für die Chemie stärken Zuckermarkt

Quartalsbericht 2006/07 der Südzucker AG erschienen

Die Südzucker AG nutzt die neuen Möglichkeiten der Zuckermarktordnung (s.u.), um die Belastungen aus der Preiskürzung abzufedern. Besonders die neuen Marktsegment Industriezucker für die Bioethanolproduktion sowie für chemische und pharmazeutische Anwendungen werden zukünftig weiter ausgebaut.

Aus der Kampagne 2006 stehen 550.000 t Zucker zur Vermarktung als Industriezucker zur Verfügung. Damit hat die Südzucker AG eine führende Position als Anbieter von Industriezucker in der EU eingenommen.

Wachstumstreiber für den stark wachsenden Bioethanolmarkt ist das am 1. Januar 2007 in Deutschland in Kraft getretene Biokraftstoffquotengesetz, das eine Beimischungsverpflichtung von Bioethanol zu herkömmlichem Kraftstoff vorschreibt. Für die kommende Kampagne 2007 hat die Südzucker AG deshalb den Rübenanbauern in Deutschland zusätzlich Verträge für die Erzeugung von 300.000 t Ethanolrüben angeboten.

Die Umsetzung der EU-Biokraftstoffrichtlinie in weiteren Ländern wird zusätzliche Marktpotenziale eröffnen. Zusammen mit der steigenden Nachfrage nach Industriezucker als Rohstoff zur Herstellung von Spezialprodukten der chemischen und pharmazeutischen Industrie eröffnet sich ein Marktpotenzial, das das bisherige C-Zuckergeschäft kompensieren kann.

Gemeinsam mit den Rübenlieferanten hat Südzucker des Weiteren von der durch die EU geschaffenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, zusätzliche Produktionsquoten in Höhe von rd. 250.000 t Zucker zu erwerben und damit die Zuckerquote auf insgesamt rd. 4,1 Mio. t zu erhöhen.

EU-Zuckermarktordnung
Die neue Zuckermarktordnung mit einer Laufzeit bis September 2015 trat am 1. Juli 2006 in Kraft. Politische Zielsetzung ist es, die Vorgaben der WTO zu erfüllen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Zuckersektors zu stärken.

Hierzu ist eine Reduzierung der Quotenzuckerproduktion von insgesamt 5 – 6 Mio. t notwendig. Hierfür hat die EU einen Restrukturierungsfonds eingerichtet, der den nicht effizienten Zuckererzeugern die Möglichkeit gibt, ihre Quoten zu einem attraktiven Preis zurückzugeben. Die EU-Kommission ist hierbei verpflichtet, alles zu tun, um ihrem Restrukturierungsangebot zum Erfolg zu verhelfen.

Der Restrukturierungsfonds startete im Zuckerwirtschaftsjahr 2006/07 mit einer Quotenrückgabe von 1,5 Mio. t im Rahmen der Erwartungen. Die Frist für die Rückgabe der Quote für das Zuckerwirtschaftsjahr 2007/08 endet am 31. Januar 2007. Bislang liegen Absichtserklärungen für die Rückgabe von 0,7 Mio. t vor.

Die Südzucker-Gruppe leistet als Marktführer mit der Rückgabe der Quoten von ORAFTI in Belgien und Eastern Sugar in den Ländern Slowakei, Tschechien und Ungarn ihren Beitrag zur Quotenreduzierung.

Dennoch ist die derzeitige Dotierung des Restrukturierungsfonds mit dann insgesamt 2,2 Mio. t unzureichend. Dementsprechend forderte die EU-Kommission die EU-Mitgliedsstaaten und die Zuckerwirtschaft am 21. November 2006 zu weiteren Quotenrückgaben in den Restrukturierungsfonds auf.

Sollte es keine weiteren Quotenrückgaben geben, besteht bereits im Zuckerwirtschaftsjahr 2007/08 ein temporärer Quotenkürzungsbedarf, der das Niveau von 2006/07 in Höhe von 2,5 Mio. t übersteigen könnte und damit zusammen mit der nochmals steigenden Restrukturierungsabgabe zu deutlichen Ergebnisbelastungen im Segment Zucker führen würde.

Der vollständige Bericht einschließlich Tabellen steht hier zum Download bereit.

(Vgl. Meldungen vom 2007-01-02, 2006-11-23, 2006-11-21 und 2006-10-31.)

Source

Südzucker AG vom 2007-01-11.

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