Bio-Pen von FKuR ist “Biowerkstoff des Jahres 2008”

Schuhe aus Baumrinde und NFK-Waschbecken weitere Favoriten für Innovationspreis

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<td style=Thomas Eisemann (Reifenhäuser, rechts im Bild)
übergibt den Innovationspreis Biowerkstoff des
Jahres an Dr. Christian Bonten (FKuR).
Bild: nova-Institut

Der Bio-Pen, ein zu 80% aus Nachwachsenden Rohstoffen hergestellter Kugelschreiber der FKuR Kunststoff GmbH, ist von den Teilnehmern des Internationalen Kongresses “Rohstoffwende & Biowerkstoffe” in Köln am 3. Dezember 2008 mit dem Innovationspreis “Biowerkstoff des Jahres 2008” der nova-Institut GmbH ausgezeichnet worden. Den Pokal in Form einer Extruderschnecke stiftete die Maschinenfabrik Reifenhäuser GmbH & Co. KG.

Insgesamt 14 Produkte aus innovativen Biowerkstoffen hatten sich um den Innovationspreis beworben. Neben dem Bio-Pen zählten Schuhe aus dem Agroforsttextil “Barktex Plus Latex 059” sowie aus Naturfaser-Verbundwerkstoff hergestellte Waschbecken des niederländischen Unternehmens NPSP Composites zu den von einer Jury ausgewählten Finalisten. Damit zeigte der Wettbewerb beispielhaft die Material- und Verwendungsvielfalt moderner Biowerkstoffe.

Mit dem Innovationspreis “Biowerkstoff des Jahres” wollen das nova-Institut und Reifenhäuser die Branche für innovative Ideen in Produktentwicklung und -design sensibilisieren. “Konkret soll der Wettbewerb die Entwicklung neuer, materialgerechter Anwendungen und Märkte für die verschiedenen Biowerkstoffe anregen”, erläutert Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts, der am 3. Dezember auf dem Internationalen Kongress Rohstoffwende und Biowerkstoffe die Gewinner bekanntgab. Thomas Eisemann, Vertriebsleiter im Extrusion Center der Maschinenfabrik Reifenhäuser, überreichte den Siegerpokal an Dr. Christian Bonten, Direktor Marketing und Technologie der FKuR Kunststoff GmbH.

Label_Biowerkstoff_2008_01.gifDie Preisträger im Einzelnen:
Platz 1: Kugelschreiber “Bio-Pen 92000” mit Biograde
FKuR Kunststoff GmbH & Ritter-Pen GmbH

Bio-Pen.jpgDas Material “Biograde” der FKuR Kunststoff GmbH aus Willich basiert auf Zellstoff (Cellulose-Acetat) und besteht – je nach Typ – aus bis zu 100% Nachwachsenden Rohstoffen. Dabei werden keine als Nahrungsmittel verwendbaren Rohstoffe eingesetzt. Das Polymer lässt sich auf herkömmlichen Spritzgießmaschinen in ähnlich kurzen Verarbeitungszykluszeiten wie Polystyrol verarbeiten. Mit über 100°C ist die Wärmeformbeständigkeit hoch, die Eigenschaften des steifen und transparenten Materials ähneln Polystyrol. Biograde wurde als unbedenklich bei Lebensmittelkontakt eingestuft, die biologische Abbaubarkeit wurde nach EN 13432 durch unabhängige Organisationen geprüft.

Der für den Bio-Pen zum Einsatz kommende Biograde-Typ besteht zu 100% aus Nachwachsenden Rohstoffen. Lediglich einige Kleinteile im Stiftinneren bestehen aus herkömmlichen Kunststoffen, so dass der Bioanteil im Gesamtprodukt bei 80% liegt. Die Stifte liegen schwer und edel in der Hand, je nach Anforderung sind klare oder samtig-matte Ausführungen möglich.

Platz 2: Schuhe mit Barktex_Plus-Latex_059
Bark Cloth Europe

Barktex.jpgAls “Agroforsttextil aus 100% Baum” bezeichnet die Bark Cloth Europe aus Ebringen ihr Material Barktex_Plus-Latex_059. Basis des Oberflächenmaterials ist die Unterrinde der Natalfeige (Ficus natalensis), benetzt mit Naturlatex vom Kautschukbaum (Hevea brasiliensis). Das Material wird durch ein einzigartiges, energiearmes, dezentralisiertes und “dematerialisiertes” Verfahren gewonnen. Es ist wasser- und schmutzabweisend, weist hohe Abrieb- und Reissfestigkeit auf und ist dreidimensional verformbar. 18 Produzentenvereinigungen in den ugandischen Distrikten Rakai und Masaka produzieren das Rindentextil, das Latex stammt aus Brasilien.

Neben den im Rahmen des Innovationspreises präsentierten Herrenschuhen wird Barktex in weiteren Schuhen eingesetzt: ein führender Sportschuhhersteller hat im vergangenen Jahr eine Studie erstellt, ein kleinerer Schuhproduzent will ein Barktex-Modell für die Winterkollektion 2009/10 auf den Markt bringen.

Plaz 3: Sanitäre Einrichtungen aus NaBasCo (Nature Based Composites)
NPSP Composites BV

Nabasco.jpgDer von NPSP Composites produzierte Biowerkstoff NaBasCo (Nature Based Composites) kombiniert Naturfasern wie Hanf und Flachs mit konventionellen Harzen, wie Polyester oder Epoxid. Im Vergleich zu Materialien aus Glasfaser-Polyester liegt der Umweltvorteil bei 30-40%. Zudem soll NaBasco künftig auch mit Bioharzen verfügbar sein. Die Eigenschaften des sehr leichten Materials ähneln denen von Glasfaser-Polyester, aber mit einer besseren elektromagenetischen Strahlungsdurchlässigkeit. Die akustischen Eigenschaften sind ähnlich wie die von Holz. Das Material ermöglicht eine große Bandbreite an ästhetischen Einsatzmöglichkeiten auch im Sichtbereich.

NaBasCo wird sowohl aus Umweltgründen als auch wegen der außergewöhnlichen Ästhetik für sanitäre Einrichtungen verwendet – so für die Ausrüstung von Waschräumen eines Campingplatzes in den Niederlanden.

Kontakt
nova-Institut GmbH
Nicklas Monte
Chemiepark Knapsack
Industriestraße
50354 Hürth
Tel.: 02233-48-14 42
E-Mail: nicklas.monte@nova-institut.de

Source

nova-Institut GmbH, 2008-12-05.

Supplier

Bark Cloth Europe
FKuR Kunststoff GmbH
nova-Institut GmbH
NPSP Composites
Reifenhäuser EXTRUSION Technology GmbH & Co. KG

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