BAW: Produktionskapazitäten weltweit verfünffacht

Dr. Harald Käb, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Biologisch abbaubare Werkstoffe (IBAW), erläuterte in einem Artikel der K-Zeitung, dass die Chancen für die Markteinführung von kompostierbaren Verpackungen in Deutschland gut sind.

In Europa ist das Wachstum des Verbrauchs von rund 8.000 t im Jahr 1998 auf 35.000 t in 2002 gewachsen. In der gleichen Zeit verfünffachte sich die weltweite Produktionskapazität. Bis 2010 schätzt IBAW ein Wachstum des Verbrauchs bis zu einer Million Tonnen in Europa. Bis 2020 könnten nach Herrn Käb ein Zehntel der Kunststoffproduktion aus Biokunststoffen bestehen.

Die hemmenden politischen Rahmenbedingungen in Deutschland seien das großes Hindernis für die Markteinführung in Deutschland. Durch die nachteiligen Regelungen, die BAW-Verpackungen nicht von der grünen Punkt-Gebühr befreien, entfallen die Wettbewerbsvorteile der biologischen Verwertung gegenüber dem konventionellen Kunststoffrecycling. Die flexibleren ordnungspolitischen Rahmenbedingungen in Italien und den Niederlanden haben den Marktzugang für diese Produkte erleichtert. Dort werden zahlreiche Bioverpackungen in Supermarktketten als Verpackung für Obst und Gemüse, Lebensmittel oder Hygieneprodukte verwendet. Hohe Wachstumsraten zeigen die Anwendungen für Kioske wie Tragetaschen oder Servicepackungen.

Wegen der hohen Entwicklungskosten und der Produktion auf vergleichsweise kleinen Anlangen sind zurzeit die Preise noch zu hoch. Nach Aussage von Werner Hilze, Präsident des niedersächsischen Landesbauernverbandes, wurden im Verpackungsbereich die geringfügige Preiserhöhung trotz der Vorteile der Kompostierbarkeit und die längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse durch die Atmungsaktivität der Biokunststoffe nicht akzeptiert.

Neben dem Verpackungssektor können auch biologisch abbaubare Kunststoffe als Mulchfolien in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Laut Dr. Burkhard vom Institut für Technik in Gartenbau und Landwirtschaft in Hannover werden sie nach Gebrauch einfach untergepflügt. Sie vermeiden somit zusätzliche Arbeits- und Entsorgungskosten.

Source

K-Zeitung, Ausgabe 4 vom 2004-01-26.

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