BASF und Renmatix vereinbaren Entwicklungskooperation zur Herstellung von Industriezucker aus Biomasse

Fokus liegt auf Produktion von chemischen Rohstoffen aus nicht-essbarer Biomasse

  • Patentierte Plantrose ™ -Technologie von Renmatix ermöglicht Herstellung von Industriezucker aus nicht-essbarer, holzhaltiger Biomasse
  • Industriezucker sind wichtige biobasierte Ausgangsstoffe für verschiedene Chemikalien auf Basis nachwachsender Rohstoffe

BASF und das amerikanische Technologieunternehmen Renmatix Inc., Philadelphia/Pennsylvania, werden gemeinsam das Plantrose-Verfahren von Renmatix zur Herstellung von Industriezucker aus lignozellulosehaltiger Biomasse weiterentwickeln. Die beiden Unternehmen haben einen Vertrag für eine nicht-exklusive Entwicklungskooperation unterzeichnet. Die Partner haben sich darin auf finanzielle Bedingungen für zukünftige kommerzielle Lizenzen verständigt, die BASF nach eigenem Ermessen nutzen kann. Die Kooperation folgt der BASF-Investition in Renmatix in Höhe von 30 Millionen US$ im Januar 2012.

Die von Renmatix entwickelte Plantrose-Technologie ermöglicht die Produktion von Industriezucker zu wettbewerbsfähigen Kosten aus unterschiedlichen Quellen nicht-essbarer Biomasse (Lignozellulose). Mit dem patentrechtlich geschützten Verfahren lässt sich lignozellulosehaltiges Material (z.B. Holz, landwirtschaftliche Abfälle oder Stroh) mithilfe von überkritischem Wasser (Wasser bei hoher Temperatur und hohem Druck) in Industriezucker aufspalten. Industriezucker sind wichtige Ausgangsstoffe für eine Vielzahl chemischer Grund- und Zwischenprodukte, die zum Beispiel durch fermentative Verfahren hergestellt werden können. Es ist wichtig, dass diese Industriezucker in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Kosten zur Verfügung stehen, um umweltverträgliche und wettbewerbsfähige Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe herstellen zu können. Die Einbindung von Rohstoffen aus Biomasse als erste Stufe in der Wertschöpfungskette ermöglicht einen Rohstoffwandel, der die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, wie Naphtha als Hauptausgangstoff, verringern kann.

Projekte zum Thema Rohstoffwandel bilden im Forschungsverbund der BASF ein wichtiges Technologiefeld. BASF-Experten versuchen, vielversprechende Verfahren zur Nutzung alternativer Ausgangstoffe, wie nachwachsende Rohstoffe, Erdgas und COPro, zu identifizieren.

„Ein Rohstoffwandel wird nur mit Verfahrensinnovationen zur stofflichen Nutzung alternativer Rohstoffquellen möglich sein“, sagte Dr. Peter Schuhmacher, Leiter des Kompetenzzentrums Process Research and Chemical Engineering der BASF. „Dafür werden Prozesse wie das Plantrose-Verfahren benötigt, das künftig gemeinsam weiterentwickelt wird, um nicht-essbare Biomasse als chemischen Rohstoff verwerten zu können, der nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- oder Futtermittelproduktion steht. Das Plantrose-Verfahren setzt an bei unserem Bedarf nach nachwachsenden Rohstoffen. Mit ihm werden wir unsere Kunden dabei unterstützen können, Lösungen zu entwickeln, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.“

„In den vergangenen zwei Jahren hat BASF viel Zeit und Geld investiert, um unsere Arbeit bei Renmatix zu unterstützen“, sagte Mike Hamilton, CEO von Renmatix. „ Bei Renmatix konzentrieren wir uns darauf, den entstehenden Markt für biobasierte Chemikalien zu unterstützen, indem wir Vorreitern ermöglichen, die Plantrose-Kapazität zu erhöhen, um den Zugang der globalen chemischen Industrie zu kosteneffizienten Industriezuckern zu verbessern.“

Über Renmatix
Renmatix ist der führende Technologie-Lizenzgeber für die Umwandlung von Biomasse in zellulosehaltigen Zucker, ein möglicher Rohstoff als Alternative zum Erdöl in den globalen Märkten für biobasierte Chemikalien und Kraftstoffe. Die patentierte Plantrose™-Technologie des Unternehmens fordert die Ökonomie konventionellen Zuckers heraus, indem sie preiswert zellulosehaltige Biomasse – von Holzresten bis landwirtschaftlichen Reststoffen – in brauchbaren, kosteneffizienten Zucker umwandelt. Mit der überkritischen Hydrolysetechnologie von Renmatix wird nicht-essbare Biomasse um eine Größenordnung schneller zerlegt als mit anderen Verfahren. Außerdem wird der Kostenvorteil dadurch erhöht, dass nahezu keine Verbrauchsmaterialen in dem Prozess eingesetzt werden. Renmatix ist ein Privatunternehmen mit Betriebsanlagen in Georgia/USA, wo derzeit täglich drei Tonnen Trockengewicht an zellulosehaltiger Biomasse zu Plantro®-Zucker verarbeitet werden können und einem Technologiezentrum auf Weltniveau in Pennsylvania/USA.

Über BASF
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical Company. Das Portfolio reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzen­schutzmitteln bis hin zu Öl und Gas. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mit Forschung und Innovation helfen wir unseren Kunden in nahezu allen Branchen, heute und in Zukunft die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Unsere Produkte und Lösungen tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen, Ernährung zu sichern und die Lebensqualität zu verbessern. Den Beitrag der BASF haben wir in unserem Unternehmenszweck zusammengefasst: We create chemistry for a sustainable future. Die BASF erzielte 2012 einen Umsatz von 72,1 Milliarden € und beschäftigte am Jahresende mehr als 110.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA) und Zürich (AN).

Source

BASF und Renmatix, gemeinsame Pressemitteilung, 2013-12-18.

Supplier

BASF SE
Renmatix

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