Barometer zu Erneuerbaren Energien: Nutzung Nachwachsender Rohstoffe weit hinter den Erwartungen

Im Weißbuch der Europäischen Union zu den Erneuerbaren Energien war eine Verdoppelung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch von 6 Prozent im Jahr 1995 auf 12 Prozent bis 2010 geplant. Mehr als 80 Prozent der Zunahmen sollten über Nachwachsende Rohstoffe erreicht werden. Deren Nutzung sollte sich von 45 auf 135 Mio. Tonnen Rohöläquivalent verdreifachen. Die tatsächlichen Entwicklungen liegen weit hinter diesem Plan zurück.

Bei Biogas erhöhte sich die Nutzung von 2.600 im Jahr 2001 auf 2.760 Tsd. Tonnen Rohöläquivalent im Jahr 2002. Dies entspricht einem Anstieg der Nutzung um 6,4 Prozent. Deutschland erreichte ein Wachstum von 9,8 Prozent. Deponien, kommunale Kläranlagen und Industrie lieferten 95 Prozent des Biogases. Aus der Landwirtschaft kamen zwei Prozent. Das Weißbuch schätzte die mögliche Nutzung von Biogas für das Jahr 2010 auf 15 Mio. Tonnen Rohöläquivalent. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre ein jährliches Wachstum der Biogasnutzung von 25 bis 30 Prozent erforderlich.

Die Holzenergienutzung war von 2001 auf 2002 um 2,7 Prozent auf 44 Mio. Tonnen Rohöläquivalent gewachsen. Mit dieser Wachstumsrate wird das Ziel von 100 Mio. Tonnen Rohöläquivalent für 2010 klar verfehlt werden, wenn sich nicht noch entscheidende Änderungen ergeben. 2002 wurden rund 50 Prozent der erneuerbaren Energien durch Holzenergie bereitgestellt; zum Vergleich lieferten Wind und Sonnenenergie vier Prozent der erneuerbaren Energien.

Die Produktion von Kraftstoffen aus Nachwachsenden Rohstoffen nahm von 2001 auf 2002 um 38 Prozent auf 1,5 Mio. Tonnen zu. Trotz dieses beachtlichen Wachstums wird das Ziel von17 Mio. Tonnen im Jahr 2010 unter den gegenwärtigen Trends nicht erreicht werden. Die rechtlichen Bedingungen für Biokraftstoffe haben sich durch das Inkrafttreten von zwei Richtlinien sehr verbessert. Die erste zu den erneuerbaren Kraftstoffen setzt Verbrauchsziele von 2 Prozent bis 2005 und 5,75 Prozent bis 2010. Die zweite Richtlinie ermöglicht den Mitgliedstaaten Biokraftstoffe geringer zu besteuern oder gänzlich von der Kraftstoffsteuer zu befreien.

Europa hat hochgesteckte Ziele für die Entwicklung der erneuerbaren Energien. Im Bereich Biomasse sind diese Ziele unter den gegenwärtigen Trends nicht zu erreichen.

Weitere Daten zur Energie unter: http://europa.eu.int/comm/dgs/energy_transport/figures/pocketbook/2003_en.htm

Weitere Informationen
C.A.R.M.E.N.
Karl Hanglberger
Schulgasse 18
94315 Straubing,
Tel.: 09421-960-300
E-Mail: kh@carmen-ev.de
Internet: http://europa.eu.int/comm/energy/res/publications/barometers_en.htm

Source

nawaros® vom 2004-03-13.

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