Badische Naturfaseraufbereitung GmbH (BaFa) hält Vertrauen der Hanfbauern

Ein Sanierungskonzept, das die rund 100 Hanfanbauer der BaFa zu Kommanditisten macht, soll den Malscher Betrieb bei Karlsruhe entlasten und weitere Entwicklungen möglich machen. So sollen die ausstehenden 480.000 DM für die Ernte 2000 nur zu 50% ausgezahlt werden, während die andere Hälfte für drei Jahre in eine Kommanditgesellschaft – mit einer Verzinsung von 5 %/Jahr – eingebracht wird.

Sollten die Landwirte diesem Konzept zustimmen, wäre zudem die fristgerechte Bezahlung der diesjährigen Ernte gesichert (190 DM pro Tonne Hanfstroh). Für die Liquidität der BaFa wollen sich die Hausbank des Unternehmens sowie die Bürgschaftsbank und die Treuhanf AG stark machen, die mit 51 Prozent bei der BaFa einsteigt und Vorstandsmitglied Mathias Schillo zufolge zunächst 2 Mio. (1,5 Mio. DM für technische Neuerungen investieren will) (vgl. auch Meldung vom 30.12.00). Dabei sollen Bernd Frank und Peter Muthmann als Mitgesellschafter die BaFa weiterhin selbständig führen. Die Treuhanf AG mit Sitz in Berlin unterstützt seit 1996 in Deutschland und Osteuropa Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Nutzhanf. Kapitalgeber sind 500 Aktionäre, darunter auch Landwirte.

Aufgrund des persönlichen Vertrauens, das Geschäftsführer Bernd Frank nach fünf Jahren Zusammenarbeit mit den Hanfbauern genießt, kann er zuversichtlich in die Zukunft blicken: “40 bis 50 Anbauverträge über knapp 400 Hektar habe ich schon vorliegen, zusammen mit den bisher mündlichen Zusagen sind es schon 600 Hektar”. Insgesamt werden, wie im Vorjahr, 800 Hektar Hanfanbau anvisiert. 4.000 bis 5.000 Tonnen Hanfstroh hat die BaFa zuletzt jährlich verarbeitet; 1,7 Mio. DM Umsatz wurden im Jahr 2000 erzielt.

Vielversprechend gestaltet sich auch der Hanf-Markt, wie die Zuwachs- und Absatzprognosen der Firmen Polyvlies (Verbundwerkstoffe/Geotextilien) und Hock-Vertriebs GmbH (Thermo-Hanf) auf einer Erzeugerversammlung der BaFa hoffen lassen. So wird mit 10 – 20 % jährlichem Zuwachs für Hanfprodukte im Automobilsektor und bei Geotextilien gerechnet, der Öko-Dämmstoff “Thermo-Hanf” soll im Absatz noch mehr steigen. Beide Unternehmen sichern 35 Prozent des BaFa Hanffaser-Absatzes. Weitere 50 Prozent machen Hanfschäben für Tiereinstreu aus. Bernd Frank denkt zudem an eine Ausweitung der Wertschöpfung auf Hanfsamen und -produkte durch den geplanten Einsatz einer neuen Erntetechnik.

Siehe auch Meldungen vom: 30.12.2000 und 30.10.2000.

Autorin: Marion Kupfer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quellen: BW agrar 13/2001, BBZ Nr. 13 vom 31.03.2001.

Source

BW agrar 13/2001, BBZ Nr. 13 vom 31.03.2001.

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