Baden-Württemberg: Energetisches Potenzial von Biomasse weitgehend ungenutzt

Umweltministerin Tanja Gönner (CDU): "Biomasse-Aufkommen nicht genügend ausgeschöpft"

Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hat eine mangelhafte Ausschöpfung des vorhandenen Potenzials an Biomasse im Südwesten beklagt. Das verfügbare Material werde zu wenig für die Energienutzung verwendet, so Gönner.

Die Ministerin berief sich auf eine aktuelle Studie des Forschungszentrums Karlsruhe. Danach fallen jährlich rund vier Millionen Tonnen an Trockenmasse aus Heu, Stroh, Silomais und Waldrestholz in Land- und Forstwirtschaft an. 80 Prozent davon würden aber nicht genutzt, betonte Gönner.

Ein Schwerpunkt liege noch immer bei der Umwandlung von Biomasse in Strom. Nachholbedarf gebe es aber bei Biokraftstoffen – also in erster Linie bei der mobilen Nutzung. Es müssten verstärkt Alternativen zu Diesel und Benzin entwickelt werden, forderte Gönner.

Dabei gehe es beispielsweise darum, Silomais, Heu oder Restholz zu verflüssigen. Das Land werde verschiedene Forschungsprojekte fördern. Aber auch die Industrie sei aufgefordert, praktikable Lösungen zu entwickeln, sagte Gönner.

Sie verwies in diesem Zusammenhang auf ein Forschungsprojekt des Landes mit dem Autokonzern DaimlerChrysler, das zu neuen Technologien führen soll. “Bio-Diesel kann eine gewisse Unabhängigkeit zu Erdöl schaffen, die es auszubauen gilt”. Im Land gibt es 120 Biodiesel-Tankstellen.

Der Ausbau der Biomassenutzung leiste einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen und somit zum Klimaschutz, so Gönner. Die Förderung nachwachsender Rohstoffe im Land betrug laut Ministerium seit 1995 rund 15 Millionen Euro.

(Vgl. Meldung vom 2005-05-23.)

Source

SWR.de Nachrichten vom 2005-07-03.

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