Baden-Würrtemberg: Brennholzboom – Absatz hat sich verdreifacht

“Durch die stark gestiegenen Preise für fossile Energieträger hat sich die Nachfrage nach Brennholz enorm entwickelt. So wurden 2006 knapp 500.000 Kubikmeter Brennholz aus dem öffentlichen Wald verkauft. Das ist mehr als das dreifache wie vor zehn Jahren. Rechnet man das Brennholz aus dem Privatwald und das schwächere Holz der Äste und Baumkronen hinzu, das von den Brennholzkäufern selbst aufgearbeitet wird, werden in Baden-Württemberg jährlich rund eine Million Kubikmeter Brennholz aus dem Wald verkauft.

Das entspricht einer Menge von 40.000 LKW-Ladungen”. Dies erklärte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, heute (12. Februar) bei einem Besuch des forstlichen Hauptstützpunktes Schwarzach im Neckar-Odenwald Kreis.

Der Minister wies darauf hin, dass es bei der Aufarbeitung von Brennholz durch Ungeübte immer wieder zu teilweise schweren Unfällen komme. Deshalb habe die Landesforstverwaltung zur Schaffung eines möglichst hohen Sicherheitsstandards bei der Brennholzselbstwerbung die grundsätzliche Teilnahme an einem Motorsägen-Grundlehrgang vorgeschrieben. Ausnahmen seien nur bei Brennholzselbstwerbern mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit der Motorsäge möglich.

Im vergangenen Jahr seien an den Hauptstützpunkten und Stützpunkten der Landesforstverwaltung über 8.000 Teilnehmer in einem Motorsägen-Grundlehrgang geschult worden. Weitere Kurse würden von den unteren Forstbehörden, der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und von qualifizierten Privatpersonen angeboten.

Der Hauptstützpunkt der Forstbetriebsleitung Schwarzach gehört zu den größten forstlichen Aus- und Fortbildungseinrichtungen im Land. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst acht Stadt- und Landkreise in Nordbaden. Lehrgänge für Mitarbeiter der Forstverwaltungen gehören ebenso zum Programm, wie die Berufsausbildung zum Forstwirt oder die Entwicklung von neuen Arbeitsverfahren.

Einer der Schwerpunkte der Tätigkeit der letzten beiden Jahre waren jedoch die Motorsägenlehrgänge für Privatwaldbesitzer, Feuerwehrleute, Straßenmeister oder Brennholzselbstwerber. Forstwirtschaftsmeister unterrichten dabei professionelle Techniken in der gefahrlosen Holzfällung und Holzaufarbeitung mit der Motorsäge. Auf Grund der hohen Nachfrage sollen die Teilnehmerzahlen im laufenden Jahr auf rund 1.000 gesteigert werden.

“Der Andrang zu den Lehrgängen ist riesig. Wir haben bereits eine Warteliste für 2008”, so Bernhard Knörzer, der technische Leiter dieser Einrichtung. Zwei Forstwirtschaftsmeister sind beim Stützpunkt in Schwarzach damit ganzjährig ausgelastet. “Wie wichtig diese Tätigkeit ist,” so der für die Kreisforstverwaltung zuständige Landrat Dr. Achim Brötel, “zeigt die Situation nach dem Sturm Kyrill.

Die Fortbildungen des Schwarzacher Hauptstützpunktes tragen dazu bei, dass im Landkreis gut ausgebildetes Personal vorhanden ist, um bei Katastrophen rasch und sicher die von Bäumen blockierten Straßen wieder zu öffnen und die Sturmschäden in den Wäldern aufzuarbeiten”.

Da auch Frauen mittlerweile Interesse an der Brennholzaufarbeitung bekundet haben, bieten die Schwarzacher Förster im Mai einen speziellen Motorsägenlehrgang für Frauen an.

Zusatzinformationen:
Ansprechpartner für die Motorsägenkurse sind die unteren Forstbehörden an den Landratsämtern und die forstlichen Stützpunkte. Weitere Informationen können auch dem aktuellen Fortbildungsprogramm der Landesforstverwaltung entnommen werden (www.wald-online-bw.de) oder direkt hier als PDF-Dokument (2,4 MB) heruntergeladen werden.

(Vgl. Meldungen vom 2007-02-23, 2006-12-19 und 2006-09-21.)

Source

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, 2007-02-12.

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