AWB und BASF starten Pilotprojekt mit kompostierbaren Biomülltüten im Landkreis Bad Dürkheim

Mehr Hygiene bei der Abfallentsorgung

Bei einem Pilotprojekt mit kompostierbaren Biomülltüten des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) des Landkreises Bad Dürkheim kommt der bioabbaubare Kunststoff Ecovio® FS Film der BASF zum Einsatz. Ab dem 6. April 2011 wird drei Monate lang getestet, ob die Tüten für den alltäglichen Umgang mit Bioabfall geeignet sind und wie die Tüten sich in großem Maßstab im Biokompostwerk (BKW) Grünstadt der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH verhalten.

Zu Beginn des Pilotprojekts erhält jeder der etwa 65.000 Haushalte im Landkreis Bad Dürkheim per Postwurfsendung zehn Gratisbeutel und das zugehörige Informationsmaterial. Weitere Biomülltüten gibt es an verschiedenen Ausgabestellen in den Gemeinden. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bad Dürkheim sind dazu aufgerufen, die Abfallbeutel zur Sammlung des Küchenabfalls zu verwenden und ihn samt Beutel in der Biotonne zu entsorgen.

Die Mülltüten aus Ecovio machen die Sammlung und Entsorgung des Bioabfalls sauberer, hygienischer und unkomplizierter. Geruchsbelästigung und Ungezieferbefall wird vorgebeugt. Das lästige Schrubben des Sammelbehälters in der Küche entfällt. Dank der sehr guten Nassfestigkeit der Tüten sickert die Flüssigkeit aus Teebeuteln oder Obstresten nicht durch und der Beutel bleibt stabil. Zur Abfallverwertung auf dem heimischen Gartenkompost sind die Tüten nicht geeignet. Industrielle Kompostierungsanlagen bieten jedoch die notwendigen Bedingungen für einen rückstandslosen Abbau.

Das Keimling-Symbol auf den Tüten zeigt an, dass die Tüten, ebenso wie die Produkte Ecovio und Ecoflex, die strengen gesetzlichen Vorgaben der europäischen Norm EN 13432 zum biologischen Abbau und der Kompostierbarkeit von Verpackungen erfüllen. “Darüber hinaus hat eine umfangreiche Testreihe der BASF im Biokompostwerk Grünstadt Ende 2009 belegt, dass die Tüten auch für die kurzen Zykluszeiten professioneller Kompostierungsanlagen geeignet sind. Von den im Versuch getesteten Kunststofftüten haben nur die Biomüllbeutel aus Ecovio vollständig und schnell genug abgebaut”, erläutert Jürgen Keck, Leiter des globalen Geschäfts mit bioabbaubaren Kunststoffen bei der BASF in Ludwigshafen.

Die Bürger im Kreis Bad Dürkheim: Teil einer Projektpartnerschaft
Der nun beginnende Praxistest geht noch einen Schritt weiter und untersucht, ob solche Tüten auch in großen Mengen im Alltag eines Biokompostwerkes tauglich sind. Wichtig ist auch, ob die Tüten sich in den Küchen der Landkreisbewohner bewähren und gut angenommen werden.

Für den Pilotversuch kooperieren der AWB des Landkreises Bad Dürkheim und die BASF mit weiteren Partnern: Firma Weltplast fertigt die Biomülltüten aus dem Ecovio-Granulat, das die BASF kostenfrei zur Verfügung stellt. GML Abfallwirtschaftsgesellschaft und Veolia Umweltservice GmbH führen die Kompostierung im Biokompostwerk Grünstadt durch. Als unabhängige Beratungsfirma begleitet IBK-Solutions das Projekt und übernimmt die wissenschaftliche Auswertung. Nach Abschluss des Projekts werden die beteiligten Unternehmen alle Bürgerinnen und Bürger über die Ergebnisse informieren. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, dann sollen die Tüten dauerhaft im Landkreis Bad Dürkheim zugelassen und angeboten werden.

Bioabbaubare Kunststoffe: Ecovio und Ecoflex
Während die ersten Ecovio-Produkte auf dem klassischen, erdölbasierten bioabbaubaren Polyester Ecoflex® der BASF beruhten, handelt es sich bei Ecovio FS Film um eine Neuentwicklung: Das Material entsteht aus dem nun teilweise biobasierten Ecoflex FS und PLA (Polymilchsäure), die aus Maisstärke gewonnen wird. Durch diese Kombination bestehen die Tüten im Bad Dürkheimer Pilotprojekt zu mehr als 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Ähnlich wie der Bioabfall selbst werden die Ecovio-Moleküle von Mikroorganismen mit Hilfe von Enzymen abgebaut. Entscheidend für diesen Abbau ist nur die Struktur der Moleküle und nicht die Herkunft der Rohstoffe.

Am Ende der Kompostierung haben die Mikroorganismen die Tüten vollständig zu Kohlendioxid, Wasser und Biomasse umgesetzt. Das ist ein zentraler Vorteil für die Abfallverwertung, denn die Entsorgungsunternehmen müssen die Tüten nicht aufwändig aussortieren: Sie werden zusammen mit dem übrigen Bioabfall zu wertvollem Kompost. So können sie dabei helfen, den Bioabfallanteil in der grauen Tonne zu verringern, die Umwelt zu schonen und zudem die Kosten für die Entsorgung des Restmülls zu senken.

Weitere Informationen

  • Eine Liste der Ausgabestellen in ihrer Nähe sowie weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kreis-bad-duerkheim.de.
  • Mehr Informationen zum Biokunststoff Ecovio® erhalten Sie unter www.ecovio.de. Dort findet sich auch ein Kurzfilm über den Kompostierversuch, der 2009 in Grünstadt, Rheinland-Pfalz, stattgefunden hat.

Kontakt

BASF SE , Communication Performance Polymers
Sabine Philipp
Tel.: + 49 (0)621 60 43348
E-Mail: sabine.philipp@basf.com

AWB Bad Dürkheim
Manfred Letzelter
Tel.: + 49 (0)6322 961 1012
E-Mail: manfred.letzelter@kreis-bad-duerkheim.de

Veolia Umweltservice GmbH, Hamburg
Tobias M. Weitzel
Tel.: +49 (0)40 78101-842;
E-Mail: weitzel@kommunikation-bsk.de

Source

BASF und AWB Bad Dürkheim, Pressemitteilung, 2011-03-25.

Supplier

BASF SE
GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH
Landkreis Bad Dürkheim
Veolia Umweltservice GmbH
Weltplast d.o.o. Posušje

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