Autoteile aus Ananas und Banane

Fruchtfaserverstärkte Kunststoffe ersetzen Aluminium und Stahl

Getrieben durch den Wunsch nach leichtgewichtigen Konstruktionen für den Fahrzeugbau, ersetzen die Autohersteller immer häufiger metallische Bauteile durch faserverstärkte Kunststoffe. Insbesondere Glas- und Karbonfasern haben sich als Verstärkungsmaterialien in der Automobilbranche bewährt.

Die steigende Bedeutung von Biomaterialien und organischen Resten als alternative Werkstoffe für die Industrie erreicht nun auch die Fahrzeugindustrie. So haben Forscher um Alcides Lopes Leão an der bundesstaatlichen Universität Unesp in Brasilien ein Verfahren entwickelt, um auf Basis von Fruchtfasern hochfeste Kunststoffverbunde mit vergleichbaren Festigkeiten zu Stahl oder Aluminium zu erzeugen. In Brasilien fallen jährlich Unmengen organischer Reststoffe an, die bislang jedoch selten genutzt werden. So zielt eine ganze Reihe von Forschungsprojekten darauf ab, pflanzliche Abfälle aus der brasilianischen Landwirtschaft der industriellen Produktion zur Verfügung zu stellen.

Die Verstärkungsfasern in Nanodimension gewinnen die Wissenschaftler aus den Blättern der Ananas oder den Stauden des Bananenbaums. Der Nanozellstoff soll nach Aussagen Leãos ähnliche Qualitäten wie Kevlar haben, aber wesentlich leichter sein. Im Produktionsprozess lösen sich unter Beimischen unterschiedlicher chemischer Stoffe Erwärmungs- und Abkühlungsprozesse ab. Ergebnis ist ein talkähnliches Pulver, von dem ein Gewichtsprozent ausreicht, um einen hochfesten Hochleistungskunststoff zu erzeugen.

Source

haute Innovation, 2012-03-07.

Supplier

Universität Unesp

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