1,1 Millionen Euro für NRW-Klimakommune Saerbeck

Bis 2030 soll die Energieversorgung vollständig regenerativ sein

Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat einen Förderbescheid für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen an die Gemeinde Saerbeck übergeben. Die NRW-Klimakommune wird mit 1,1 Millionen Euro vom Umweltministerium unterstützt. “Saerbeck hat ein beeindruckendes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Nach Monaten der Planung und Vorbereitung beginnt nun endlich die Phase der Umsetzung”, sagte Uhlenberg bei der Auftaktveranstaltung.

Dabei unterstrich er die Bedeutung der Städte und Gemeinden beim Schutz des Klimas. “Klimaschutz und Klimaanpassung können nur dann effektiv angegangen werden, wenn wir die Menschen vor Ort, also in den Kommunen erreichen. Saerbeck ist ein Beweis dafür, dass diese Themen nicht nur in großen Städten, sondern auch in kleinen Gemeinden einen hohen Stellenwert besitzen.”

Ziel der NRW-Klimakommune Saerbeck ist, spätestens im Jahr 2030 die Gesamtmenge an CO2, das aus fossilen Energieträgern wie Öl und Gas stammt, durch den Einsatz von regenerativen Energiequellen zu kompensieren. Um das zu erreichen, werden die knapp 7.000 Einwohner dazu animiert, auf regenerative Energiequellen zu setzen. In Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern und Architekten sowie der örtlichen Sparkasse hat die Gemeinde ein Beratungs- und Förderpaket geschnürt, das individuell den Bedürfnissen der privaten Hausbesitzer angepasst werden kann.

Zudem entsteht in Saerbeck ein hochmodernes und transparentes Nahwärmenetz. Mittelpunkt ist eine neue Heizzentrale der Grundschule, die mit nachwachsenden Rohstoffen versorgt wird. An das Netz angeschlossen werden neben dem Schulgebäude unter anderem ein Kindergarten und ein Pfarrheim. Die sichtbare Leitstelle und ein gläserner Bürgersteig gewähren Einsicht in die Energietechnik. “So wird das abstrakte Thema Energiegewinnung auf eindrucksvolle Weise sichtbar gemacht”, lobte Uhlenberg das innovative Konzept.

Einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Region wird der neue Bioenergiepark haben, der auf einem alten Bundeswehrdepot entsteht. Dort sind mehrere Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlangen geplant. Zudem soll dort eine Bioraffinerie entstehen, in der nachwachsende Rohstoffe aus der Region unter anderem zu Brenn- und Kraftstoffen verarbeitet werden können.

Als Teil der Klimaanpassung hat sich Saerbeck die Minderung gesundheitlicher Risiken, die mit dem Klimawandel auftreten können, zum Ziel gesetzt. Insbesondere zu erwartende Hitzeperioden stellen für ältere Menschen ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Mit einem Gesundheitsnetzwerk aus Ärzten und Pflegeeinrichtungen will die Gemeinde hier aktiv werden.

Saerbeck hat im März 2009 zusammen mit der Stadt Bocholt den Wettbewerb “Aktion Klimaplus – NRW-Klimakommune der Zukunft” des Umweltministeriums gewonnen. Die erarbeiteten Konzepte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sollen als Vorbild für weitere Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dienen.

Source

EnergieAgentur NRW, Pressemitteilung, 2009-10-10.

Supplier

EnergieAgentur.NRW
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

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